Leon Jamaer im Interview: Team Germany beim Windsurf World Cup Sylt 2017

Vor dem Start des Windsurf World Cup Sylt 2017Leon Jamaer Interview

Das Team Germany beim Windsurf World Cup auf Sylt im Interview: Waverider Leon Jamaer.

von Ingo Meyer
Was war bis jetzt deine persönliches Saison Highlight in diesem Jahr?
Neben ein paar unglaublich guten Tagen auf dem Wasser in Süd Afrika, Maui oder Dänemark war mein Highlight der bisherigen Saison, den deutschen Meistertitel in der Welle vor Sylt zu gewinnen. Es gab endlich die Bedingungen, die wir uns schon immer für einen Wettkampf vor Sylt gewünscht hatten: Sideshore Wind fürs 4.5-er Segel und zwei Meter Welle. Ich bin froh, dass ich mich gegen die starke Konkurrenz durchsetzen konnte und am Ende ganz oben stand. Ein weiteres Highlight war eine Reise nach Indonesien, von der ich erst vor einigen Tagen zurück gekommen bin!

Und das negativste Ereignis?
Die beiden Worldcups auf den Kanareninseln Gran Canaria und Teneriffa liefen leider nicht so, wie ich mir das vorgestellt hatte. Ich wünschte, wir hätten bei der World Tour weitere Gelegenheiten uns an unterschiedlicheren Orten zu messen, um am Ende ein wirklich repräsentatives Ergebnis zu erreichen.

Was macht den World Cup auf Sylt für dich attraktiv?
Im Gegensatz zu den anderen Tourstopps weiß man beim Worldcup Sylt nie vorher was passieren wird. Die Bedingungen auf dem Wasser sind recht willkürlich und anspruchsvoll, daher ist eher Improvisationstalent gefragt, anstatt das Eingelernte stumpf abgespult wird. Auch an Land ist es auf Sylt immer spannend und die Tausenden von Zuschauer geben der Veranstaltungen einen ganz besonderen Reiz.
Leon Jamaer im Interview: Team Germany beim Windsurf World Cup Sylt 2017
Leon Jamaer im Interview: Team Germany beim Windsurf World Cup Sylt 2017
Leon Jamaer im Interview: Team Germany beim Windsurf World Cup Sylt 2017
Wie sieht deine persönliche Zielsetzung für den Event aus?
Ich möchte endlich wieder ein gutes World Cup Ergebnis einfahren. Ein Podiumsplatz würde mein Ranking ordentlich aufpolieren.

Wie hast du dich für den World Cup vorbereitet?
Ich habe mich in den letzten Wochen viel auf meinen beiden Lieblingsbrettern sowie den 2018-er Segeln von NeilPryde an unterschiedlichen Orten eingefahren. Nun habe ich noch drei Wochen, um mich hier an Nord- und Ostsee wieder an die heimischen Bedingungen zu gewöhnen. Die aktuelle Windvorhersage könnte nicht besser sein.

Was machst du auf Sylt an den windlosen Tagen?
Mit meinem E-Bike die Insel erkunden, ich muss ja meine Kräfte sparen (lacht). Die Natur auf Sylt ist wirklich schön, nur ist die Insel meist auch recht voll. Mit dem Rad kann man der Menge am einfachsten und unabhängigsten entfliehen. Wer es nicht schafft sein eigenes Rad mitzubringen, der sollte sich beim Sylter Tourismus Service ein GP JOULE E-Bike ausleihen. Den Service bieten sie an.

Worauf freust du dich besonders?
Auf das richtige dicke Sturmtief, das wir dieses Jahr, so hoffe ich, bekommen werden.

Was sollte dir während der 10 Tage auf keinen Fall passieren?
Ein Mast im Shorebreak brechen.
Leon Jamaer im Interview: Team Germany beim Windsurf World Cup Sylt 2017
Leon Jamaer im Interview: Team Germany beim Windsurf World Cup Sylt 2017
Leon Jamaer im Interview: Team Germany beim Windsurf World Cup Sylt 2017
Was muss man auf Sylt unbedingt gesehen haben, welche Tipps hast du für Besucher?
Man sollte sich in die Brandung vor Westerland schmeißen und wem das zu heikel ist, der sollte einen Surfkurs in Munkmarsch bei perfekten Einsteiger-Bedingungen an der Ostseite Sylts machen. Die Ecke ist wirklich traumhaft, man muss nur drauf achten, dass auch Hochwasser ist.

Wie und wo wohnst du auf Sylt während des World Cups?
Der Veranstalter bringt mich in einer Unterkunft in Westerland unter. Für Besuch habe ich in der Regel noch eine mobile Zweitunterkunft auf dem Parker.

Wer sind deine besten Freunde im PWA Zirkus, mit wem hängst du ab?
Ich komme mit vielen gut klar und hänge mit denen ab, die spontan für gute Aktionen zu begeistern sind. Tagsüber Kaffeetrinken oder Wellenreiten mit Klaas (Voget, Anm.d. Red.) und Flo (Jung, Anm.d. Red.) und wenn die Väter dann im Bett sind, kann man meist mit den Franzosen und Freestylern eine Menge Spaß haben.

Wen hältst du momentan für die größten Talente im Windsurfen, sowohl national als auch international?
Bei den Deutschen ist momentan Lina Erpenstein in der Welle am durchstarten. Sie hat Talent, Power und liebt das Windsurfen! Zudem gibt der ähnlich alte Spanier Marc Pare richtig Gas. Die nächste Generation steckt auch schon in den Startlöchern: Marino Gil ist glaube ich erst 15 Jahre alt und surft technisch besser als der ein oder andere Profi. Im Freestyle wünsche ich meinem unglaublich talentierten Teamkollegen Amado Vrieswijk, dass er in diesem Jahr Gollito den Weltmeistertitel abluchsen kann. Im Slalom hat Vincent Langer in letzter Zeit für ordentlich Aufmerksamkeit gesorgt. Nun muss er zeigen, dass er seine guten Ergebnisse auf PWA-Niveau wiederholen kann.

Fotos: John Carter / PWA, Privat
Name: Leon Jamaer
Alter: 27
Beruf: Windsurf-Profi
Wohnort: Kiel
Disziplin / Ranking: Wave / 17
Sponsoren: JP Australia, Neilpryde, GP JOULE, Mercedes, K4Fins

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