Wie findet man den Mega-Sturm: Storm Chase Chef-Meteorologe im Interview

Wie findet man den Mega-Sturm?Storm Chase Chef-Meteorologe im Interview

Der wohl spektakulärste Windsurf-Event der Welt wird in seiner dritten Auflage um mindestens ein halbes Jahr verlegt. So verkündeten es die Veranstalter in dieser Woche. Nach drei Monaten des vergeblichen Wartens trafen wir uns mit Storm Chase Chef-Meteorologe Dr. Meeno Schrader aus Kiel, um die Hintergründe zu erfahren und einen tieferen Einblick in Windvorhersagen zu erhalten.

von Julia Lauber
Viele kennen dich als Wettermann aus dem NDR-Fernsehen. Allerdings gehörst du auch zum Team der Red Bull Storm Chase. Wie kam es dazu?
BSP Media-Chef Jobst von Paepcke sprach mich vor einiger Zeit direkt an. Er hatte wohl schon länger verfolgt, was wir in meiner Firma seit 17 Jahren machen, wie eben Wetterberatung im Segelrennsport auf höchstem Niveau beispielsweise beim Americas Cup, den Olympischen Spielen oder bei Rekordversuchen und -fahrten weltweit. Wir haben uns in Kiel in der WetterWelt getroffen, das Projekt besprochen und hatten sehr schnell das Gefühl, dass wir sehr gute Partner mit derselben hoch professionellen Einstellung sein können.
Wie findet man den Mega-Sturm: Storm Chase Chef-Meteorologe im Interview
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Hast du denn auch selbst Bezug zum Windsurfen?
Ich habe früher als Zivildienstleister und Noch-nicht-Student gesurft auf Mistral-Brettern. So bin ich auch auf Kiel als möglichen Studienort und Meteorologie als Beruf gestoßen, als ich mit meinem VW-Bus, einem T2, mit Surfbrett und Freundin in Kiel zum Surfen aufschlug. Neben dem Wassersportwetter schlägt mein Herz aber schon seit Kindesalter für das Segeln in allen möglichen Schiffstypen und -klassen. Recht bald musste ich auch das Surfen für das Segeln aufgeben, weil ich neben dem Studium sehr intensiv ins Regatta- und Fahrtensegeln einstieg.

Heute führst du mit der WetterWelt GmbH ein eigenes Unternehmen. Was waren die Stationen auf dem Weg dahin?
Aus der Leidenschaft fürs Segeln ergab sich für mich der Traum eines Studiums der Maritimen Meteorologie mit Nebenfach Ozeanographie. Und mit dem Verwirklichen dieses Traums änderte sich in Kiel auch mein Segeln sehr schnellI. Ich gehörte zu einer Stammcrew innerhalb einer Rennbootklasse von knapp 11 Metern Länge, wo wir sehr intensiv und erfolgreich Regatten gesegelt sind. Aber ich bin in meinem Studium natürlich nicht nur gesegelt. Zum Ende der Uni-Zeit war ich zwei Jahre wissenschaftlicher Mitarbeiter, ehe ich in der Meteorologie promovierte und ein Jahr in der Schweiz als Meteorologe arbeitete. 1999 schließlich gründete ich die WetterWelt, einen Vollwetterdienstleister mit eigener IT- und Entwicklungsabteilung für Software, SMS-Dienste und Web-Apps. Aktuell beschäftige ich 20 Mitarbeiter, davon sechs Meteorologen/innen. Unsere Dienstleistungen reichen von Seminaren und Gutachten über Wirtschaftswetterberatung und Vorhersagen für die Medien zu Seewetterservices für die Berufsschifffahrt oder eben für Regatten.
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Klingt, als wärst du mit anspruchsvollen Bedingungen auf dem Wasser vertraut. Wenn du an den Storm Chase denkst, zieht es dich da zurück aufs Wasser?
Die gewünschten Bedingungen vom Storm Chase sind außergewöhnlich. Solchen Seegangs- und Windbedingungen ist höchster Respekt zu zollen. Dafür muss man zu den absoluten Top-Surfern der Welt gehören. Da ich das nicht bin, zieht es mich auch nicht zurück (lacht) ich gucke mir das schön von Land aus an.

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