Leif Bischoff berichtet aus Lissabon: Leben und Windsurfen beim Europameister

Leif Bischoff berichtet aus LissabonWindsurfen beim Europameister

Urlaubsfeeling zum Discountpreis: Portugal ist nicht nur zum Wellenreiten eine Reise wert! Leif Bischoff und Leon Jamaer lernten die Region um Lissabon auch für seine Windsurf-Möglichkeiten zu schätzen.

von Leif Bischoff
Tudo Bom, Tudo Bem! Lissabon hatte mich während einem spontanen Kurztrip ein Jahr zuvor so beeindruckt, dass ich wenig später direkt für ein Auslandssemester zurückgekommen bin. Aus dem „One Night Stand“ wurde somit eine Affäre, die dabei ist sich zu einer langfristigen Romanze zu entwickeln, denn ich habe gerade um ein weiteres Semester verlängert.

In Zeiten zum Platzen überfüllter Flugmeilenkonten und billig Airlines wie Ryanair ist Lissabon für uns nur noch einen Katzensprung entfernt. Im Falle von Ryanair bin ich nach einer Gepäcksdiskussion, zwei Wadenkrämpfen und einer Gesäßquetschung bereits im Landeanflug auf die portugiesische Hauptstadt, bevor ich überhaupt nach der Thrombosespritze suchen kann. Dabei findet man abseits der Ferienzeit Flüge, die weniger kosten als die Fahrt von Kiel nach Hamburg. Trotz der kurzen Distanz ist der spiralförmige Landeanflug wie ein eintauchen in eine andere Kultur und in die Geschichte einer Stadt, dessen teilweise faltige aber fröhliche Fassette schon viel erlebt hat.
Leif Bischoff berichtet aus Lissabon: Leben und Windsurfen beim Europameister
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Die Metropole im Südwesten der iberischen Halbinsel, direkt an der Flussmündung des Tejo, steht schon seit jeher im Mittelpunkt der portugiesischen Geschichte, die genauso auf und ab geht wie Lissabons Straßen. Von den vielen Völkern, die Portugal über die Zeit besiedelten hinterließen die Mauren die tiefsten Fußabdrücke. Ihre arabischen Spuren findet man in den Namen der Stadtteile wieder wie „Al-fama“ aber auch in den Kacheln, welche viele Kirchen- und Gebäudefassaden so besonders machen. Vor allem durch die Entdeckungsreisen und -ambitionen von Heinrich dem Seefahrer entriss sich Portugal von der Zeit der Belagerung und entwickelte sich zu einer reichen Kolonialmacht mit Lissabon als Zentrum und zeitweise größtem Handelshafen der Welt. Zusätzlich wurde die Stadt zu einem kulturellem Schmelztiegel.
Leif Bischoff berichtet aus Lissabon: Leben und Windsurfen beim Europameister
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Auch wenn ich jetzt nach ein paar Monaten durch die verwinkelten Gassen schlendere entdecke ich immer wieder neue Details und unfassbare Bauten. Obwohl die Stadt nach dem schweren Erdbeben 1755 und dem darauf folgenden Tsunami fast komplett zerstört war, wurde sie mit großem Aufwand eindrucksvoll wieder aufgebaut. Die unzähligen, überdimensionierten alten Männer auf Pferden aus Stein oder Bronze, die überall in der Stadt grimmig auf mich herab starren und die verzierten Häuser, Kirchen und Torbögen lassen die Heimat alt aussehen. Sie spiegeln zudem den ausgeprägten Nationalstolz der Portugiesen wider. Anders als zum Beispiel bei den Amerikanern binden die Portugiesen einem diesen nicht direkt auf die Nase. Vergleicht man Portugiesen mit Spaniern oder aber auch dem brasilianischen portugiesisch hört der Spaß meist auf und die Mimik von meinem Kommilitonen Ricardo wird zu der einer grimmigen „Bronze-Statur“. Insgesamt sind die Portugiesen sehr freundlich, offen und helfen gerne.

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