Der neue Freestyle-Gott - Amado Vrieswijk im Interview

Amado Vrieswijk im InterviewDer neue Freestyle-Gott

Der 20-jährige Bonaire-Boy Amado Vrieswijk ist dieses Jahr das Nonplusultra im Freestyle und steht kurz vor seinem ersten Titel. Im Interview mit Windsurfers spricht er über Pushloop-Shiftys, Freestyle-Worldcups in Pozo und erklärt, warum Flachwasser überbewertet wird.

von Lars Niggemeyer
Wir haben dich vor zwei Jahren schon einmal interviewt, damals bist du das erste Mal im Worldcup so richtig aufgefallen. Auf Bonaire hast du damals Freestyle-Weltmeister Kiri Thode an eurem Homespot geschlagen. Aktuell hast du deinen ersten Worldcup gewonnen und führst die Weltrangliste an, die Chancen stehen nicht schlecht, dass du der nächste Weltmeister wirst. Wie fühlt sich das an?
Das fühlt sich natürlich richtig gut an! Ich hab beim besten Willen nicht erwartet, so schnell an die Spitze zu kommen. Die ganze Arbeit und das Training hat sich bezahlt gemacht - besonders auf Fuerte. Es ist wahrscheinlich der am schwierigsten zu gewinnende Worldcup der Tour. Nirgendwo ist das Level so hoch.

Glaubst du dass du den Sieg auf Fuerte verdient hast? Gerade im Freestyle beschweren sich viele Zuschauer, dass bestimmte Fahrer von den Judges überbewertet werden.
Also um ganz ehrlich zu sein: Wenn ich mir die Aufzeichnung angucke, dann bin ich mir sicher, dass ich den Sieg verdient habe.
Der neue Freestyle-Gott - Amado Vrieswijk im Interview
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Du meintest gerade, dass der Worldcup auf Fuerte eine besondere Herausforderung ist. Wie hast du dich vorbereitet?
Ich habe versucht trotz der ganzen Reisen topfit zu bleiben und im Heat dann so konzentriert wie möglich zu sein. Es ist nicht schwer im Freesailing gut auszusehen. Aber alles in sieben Minuten unterzubringen - das ist die eigentliche Herausforderung.

Früher galt Freestyle immer als Disziplin der "jungen Wilden". Aber wenn wir mal ehrlich sind, wird die Szene seit zehn Jahren von denselben Fahrern dominiert, und die sind inzwischen auch nicht mehr 16. Haben wir bald im Freestyle genau wie im Slalom nur noch "alte Knacker" auf der Tour?
Also Freestyle hat nicht aufgehört sich zu entwickeln. Es gibt regelmäßig neue verrückte, radikale Moves. Und wenn man sich einmal Taty und Tonky anguckt - die beiden lieben Windsurfen und sind immer noch zu 100% motiviert. Mit Taty bin ich hier auf Bonaire viel auf dem Wasser. Wieso sollte man aufhören, wenn man immer noch einer der Besten ist?
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Im Slalom wird immer wieder wiederholt, wie wichtig "Erfahrung" auf dem Race-Kurs ist. Bist du nicht das Beispiel dafür, dass man im Freestyle auch ohne jahrelange Worldcup-Erfahrung ein Event gewinnen kann?
Nein, ich glaube Erfahrung ist im Freestyle fast genauso wichtig. Gollito ist der beste Wettkampf-Freestyler. Beim Freesailing surft er jedenfalls schlechter als in seinen Heats - das ist wirklich beeindruckend! Insofern macht die Contest-Erfahrung definitiv eine Menge aus.

In dieser Saison hast du schon mehrfach bewiesen, dass du ihn und alle anderen Fahrer auf der Tour schlagen kannst - und auf dem Weg zum Titel ist er dein größter Konkurrent. Wie schätzt du deine Chancen ein, dieses Jahr Weltmeister zu werden?
Mit Sylt steht ja nur noch ein einziger Freestyle-Worldcup an, und ich hoffe es wird windig, damit wir den Titel unter uns ausfahren können. Wenn kein Wind kommt, habe ich das Ding ja schon gewonnen. Erst wenn wir noch eine Double Elimination fahren, glaube ich, dass ich den Titel verdient habe. Wenn ich auf Sylt genauso fahre wie auf Fuerte, dann habe ich eine gute Chance, Sylt auch zu gewinnen. Wir werden sehen!

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