Deutschlands Slalom-Hoffnung Michele Becker im Interview

Deutschlands Slalom-Hoffnung Michele Becker im InterviewFleißig. Ehrgeizig. Perfektionistisch.

Der zweifache Deutsche Jugend-Meister Michele Becker befindet sich gerade auf Teneriffa zu einem dreimonatigem Trainings-Camp. Jetzt, wo der 19-Jährige aus Bargteheide sein Abi fertig hat, will er im Slalom richtig angreifen.

von Lars Niggemeyer
Michele Becker stand mit 9 Jahren auf Föhr das erste Mal auf dem Board. 2012 fuhr er das erste Mal bei einer DWC-Regatta mit. Er war sofort begeistert. Seit 2013 ist er bei der ganzen Deutschen Tour dabei und arbeitet sich stetig nach vorne. Eine Erfolgsgeschichte: 2015 wird er das erste mal Jugend-Meister, 2016 Vize-Meister und 2017 folgt sein zweiter Titel. Fanatic und North haben sein Potential erkannt, inzwischen trainiert er mit Formula-Weltmeister Vincent Langer. Trotzdem bleibt der 19-Jährige mit der Segelnummer GER-277 auf dem Boden. Statt die Welt zu bereisen und im Worldcup zu starten, will er in Norddeutschland bleiben und erst einmal studieren. Wir haben den Nachwuchs-Racer während seines Trainingslagers auf Teneriffa ans Telefon bekommen.
Deutschlands Slalom-Hoffnung Michele Becker im Interview
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Du bist letztes Jahr schon das zweite mal Deutscher Jugend Meister geworden. Was hat sich dadurch für dich verändert?
Seit meinem ersten Meistertitel in 2015 hat sich viel verändert. Vor allem, dass ich jetzt viel härter arbeiten und trainieren muss. Auch die anderen Jugendlichen wie Lars und Julien werden immer besser. Und so langsam kommt man ja auch an einen Punkt, wo so ein Ergebnis auch bei den Sponsoren deutlich mehr Eindruck machen muss. Ich versuche für die nächsten Jahre einen möglichst guten Deal zu bekommen. Trotzdem hat sich gefühlt nicht so viel verändert. Ich sehe das immer noch wie damals bei meinen ersten Regatten und habe einfach immer noch viel Spaß auf dem Wasser. Über meinen zweiten Titel habe ich mich natürlich riesig gefreut! Gerade weil es im Gegensatz zu den Jahren davor auch viel schwieriger war. Der Titel ist dadurch auch deutlich Aussagekräftiger.

Wie kam es dazu, dass du als Hobby-Surfer zu Regatten gekommen bist? Regatten sind bei der Surf-Jugend nicht gerade angesagt.
Also früher war das bei mir wie bei so ziemlich jedem Jungen. Ich habe Fußball gespielt. In den Ferien stand ich dann mit meinen Eltern auf dem Surfboard. Irgendwann hat sich das Verhältnis umgedreht. Fußball wurde langweilig und im Surfen wurde man einfach immer besser. Wer einmal im Gleiten war, weiß wie Faszinierend das ist. Ich habe mich dann einfach mal informiert, was man hier in Deutschland auch Wettkampf-mäßig machen kann. Da kam natürlich auch als erstes das BIC Techno in Frage. Da hatte ich aber wegen des Materials keine Lust drauf. Ich wollte unbedingt ein Brett ohne Schwert. Eine schnelle Disziplin. Und so bin ich dann 2012 das erste mal eine Slalom-Regatta mitgefahren. Damals hatte ich nur ein 7,5er Freeride-Segel und ein 4er Wave-Segel aber für den Anfang hat es gereicht.
Deutschlands Slalom-Hoffnung Michele Becker im Interview
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Was waren bisher deine größten Erfolge auf der Regatta-Bahn?
Seitdem ich 2013 die ganz Tour mitfahre, konnte ich mir 2014 in der U17 den zweiten Platz sichern. Das hat mich richtig motiviert noch einen Schritt weiter nach vorne zu machen. 2015 habe ich dann schon in der U-20 Wertung gewonnen. Mein Ziel war es natürlich den Titel zu verteidigen, solange ich in dem entsprechenden Alter bin. Das ist mir 2016 knapp nicht gelungen. 2017 habe ich bei der Deutschen Meisterschaft auf Sylt aber wieder die Youth U-20 Wertung gewonnen und somit mein Ziel erreicht.

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