Lisa Kloster im Interview

Lisa Kloster im InterviewDeutschlands beste Freestylerin

Lisa Kloster lebt das Windsurfen und findet in ihrer neuen Wahlheimat Kiel ideale Voraussetzungen, um Studium und Surfkarriere in Einklang zu bringen. Im WINDSURFERS Interview lernt ihr Deutschlands beste Freestylerin kennen.

von Mathias Genkel
Ihre positive Ausstrahlung und ihre Begeisterung fürs Windsurfen sind ansteckend. Sie ist hoch motiviert - egal ob auf dem Freestyler oder dem Foil. Sie trainiert Powermoves wie den Culo, hat an Worldcups teilgenommen und reist mit ihrem Bulli quer durch Europa. WINDSURFERS-Redakteur Mathias Genkel traf Lisa zu einem Interview.

Lisa, als ambitionierte Freestylerin startest du bei PWA und GFB-Events. Würdest du dich selbst als Profi bezeichnen?
Nee (lacht). Profis sind für mich Leute, die extrem diszipliniert sind und allein vom Sport leben. Ich fokussiere mich nicht nur auf diese Wettkämpfe, sondern es geht einfach darum, viel Surfen zu können. Weil das Gefühl, dass man bekommt, wenn man einen neuen Move steht, so extrem ist, lerne ich lieber neue Moves anstatt Variationen zu üben oder viel konstanter zu werden. Das passiert hoffentlich einfach ein bisschen nebenbei.
Lisa Kloster im Interview
Lisa Kloster im Interview
Lisa Kloster im Interview
Ich finde es einfach total geil, sich bei 50 Knoten Überhack komplett zu zerstören, einfach irgendwas völlig neues zu probieren, ohne zu wissen ob man das stehen kann, Shakas in der Welle, hohe Konos bzw. Kono Crashes etc.

Die GFB-Events sind immer ein Highlight, weil alle an einem Ort sind und die Atmosphäre so toll ist. Aber ich lebe nicht für die Contest-Ergebnisse, viel mehr genieße ich die Reisen, an die ich mich gerne mit dem Schneiden und Schauen meiner Edits zurück erinnere. Auch die sind nicht professionell... (lacht)



Wieviel PS hat dein Auto, was ist die Höchstgeschwindigkeit und wie lange braucht man damit nach Tarifa oder Leucate?
Mein Auto hat 68 PS und die Höchstgeschwindigkeit liegt bei etwa 130 km/h. „68PS - sorry, faster is not possible“ steht auf meiner Heckklappe, damit sich die Leute hinter mir nicht so aufregen. Das hat auch geklappt, manchmal sehe ich nun ein kurzes Lächeln in meinem Spiegel, bevor jemand überholt. Auf geraden Straßen beschleunigt er eigentlich noch ganz passabel. Nur wenn es bergauf geht, hat er so einige Schwierigkeiten. Ich bin einmal in meinem Leben über einen Pass in der Schweiz gefahren... - nie wieder! Manche fahren knapp achtzig während ich mich da im zweiten Gang hoch kämpfe. Und auch auf französischen oder spanischen Autobahnen muss mal der dritte Gang rein. Ich suche mir immer einen gleich schnell fahrenden LKW und fahre ganz entspannt hinterher. Das hat auch Vorteile: nicht überholen zu müssen ist deutlich entspannter! Außerdem ist so auch der Verbrauch recht niedrig, gerade auf langen Strecken wo es einfach nur geradeaus geht.
Lisa Kloster im Interview
Lisa Kloster im Interview
Lisa Kloster im Interview
Du scheinst eine recht innige Beziehung zu deinem Bus zu haben. Hat er einen Spitznamen?
Nach dem Namen habe ich lange gesucht. Vorschläge meiner Freunde waren „Fucktruck“ oder „Manfred“. Damit konnte sich mein Büssli aber nicht identifizieren. Seit einiger Zeit heißt er jetzt „Balou“ wie der Bär aus dem Dschungelbuch. Zum einen ist der Sound wie ein grummelnder Bär, zum anderen passt das Lied Probier's mal mit Gemütlichkeit aus dem Film, sehr gut zu meinem Fahrstil.

Nach Tarifa ist man mit ungefähr 90 km/h auf direktem Weg schon gut 36 Stunden unterwegs. Will man sich die französische Maut sparen, muss man durch jedes Kaff und unendlich viele Kreisverkehre. Da kann man schon noch einmal 6 Stunden drauf rechnen.

People


News


Neu auf Windsurfers