Sailloft Hamburg: Olaf Hamelmann und Gerrit Maaß haben das Hobby erfolgreich zum Beruf gemacht - Teil 2
Olaf: Ja genau, aber beide Marken unter einem Dach nebeneinander. Wir waren der Meinung, dass wenn wir jetzt einfach mal dem Ganzen einen neuen Namen geben und die beiden alten Namen sterben lassen, dass das die ganzen alten Kunden abhängt. Dann haben wir das erstmal so betrieben und hier noch einen kleinen Surfshop gehabt mit Custom made Segeln und Reparaturen. Irgendwann, da war auch wieder ein Kasten Bier mit im Spiel (lacht), irgendwann kam dann die Überlegung wir brauchen irgendeinen anderen Namen. Wir brauchen einen Dachnamen. Letztlich ist ein Freund von uns darauf gekommen und meinte: Wieso? Ihr macht Segel und das hier ist 'ne Loft. Sailloft.
Im Jahr 1997/98 ist dann die Custom made Schmiede Sailloft auf den Markt getreten. Gab es einen Dämpfer oder wie lief es an?
Olaf: Zuerst haben wir Custom Made Segel unter dem Namen Sailloft hergestellt (überlegt). 1999 haben wir überlegt wir wollen Segel machen lassen und eine Kleinserie produziert.


Produziert oder produzieren lassen? Ich meine, dafür müsstet ihr verdammt viel Zeit in der Werkstatt verbringen!
Olaf: 2000 haben wir uns in den Flieger nach Sri Lanka gesetzt, um die erste Kleinserie in Auftrag zu geben. Wir hatten herausgefunden, welcher Produzent zu uns passen würde. Wir hatten da ein paar Tipps, wussten es aber nicht ganz genau. Wir hatten auch hier in Hamburg in der IHK nach Adressen gesucht, wir wussten da gibt es eine Firma die heißt ungefähr so, da wollen wir hin. Nachdem wir die Nummer des Besitzers rausgefunden hatten (ohne Internet war das eine Herausforderung, Anmerkung d. Redaktion) riefen wir dort an. Der Besitzer meinte nur ganz schroff am Telefon: „ Was Sailloft? Kenn ich nicht! Was das für ein Laden, hä? Dann haben wir ihm erklärt was wir vorhaben und er meinte „Na, kommt mal her.“ Ticket gekauft, hin da. Dann sind wir da angekommen und er sagte: „Ok, wie viele Segel wollt ihr denn machen?“ Wir haben geantwortet: „Naja 60 Stück.“ Da hat der sich mal kurz in seinem Bürostuhl umgedreht und laut losgelacht und meinte zu uns: „Segel produzieren macht nur im vierstelligen Bereich Spaß. Aber ich mach es. Ich mach eure 60 Segel.“ In dem gleichen Jahr haben wir noch 30 Stück nachbestellt (stolz).


Olaf: Natürlich konnten wir uns keinen eigenen Frachtcontainer leisten, also haben wir uns einen Stückgutcontainer besorgt.
Gerrit: Unser erster Großauftrag von 100 Segeln kam mit einer Ladung Trockenfisch.
Olaf: Die zuständige Behörde sagte, der Trockenfisch muss erstmal untersucht werden, ob der hier überhaupt auf den Markt darf.
Gerrit: Das hat 4 Wochen gedauert. Wir hatten völlige Panik, dass unsere Segel, in einem Container wo die ganze Zeit die Sonne drauf brennt, nach 4 Wochen gemeinsame Lagerung mit Trockenfisch, unsere Segel komplett nach Fisch stinken werden. Was dann aber zum Glück nicht so war.
Olaf: Allerdings hatten wir unseren damals ersten Großkunden jeden Tag am Telefon.
Gerrit: Ja, der ist in der Erdumlaufbahn heiß gelaufen. (lacht)
Olaf: Die Ware war ja auch schon bezahlt. Das war der Hammer mit dem Trockenfisch, ich dachte ich höre nicht richtig. Das sind so Sachen wo du denkst: Spedition, das geht alles so automatisch, da bekommst du eine Mail und kannst die Segel abholen. Aber dann passieren dauernd solche Sachen.
Gerrit: Zum Beispiel Schiff kaputt. Das trieb dann irgendwo im Indischen Ozean rum, weil sie das Ersatzteil nicht ran bekommen haben.
Olaf: Und nur solche Sachen. Da weißt du dann auch, warum bei Speditionen so viele Leute arbeiten, weil bei jeder Lieferung irgendwas schiefgeht. Es ist immer irgendwas, glaubt man nicht, ist aber so!

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