Sarah-Quita Offringa: Wahre Liebe für den Sport

Sarah-Quita OffringaWahre Liebe für den Sport

Sarah-Quita Offringa ist eine echte Stoke Maschine. Im WINDSURFERS Interview erfahrt ihr wie sie mit der Quarantäne auf Aruba umgeht und wie es danach für sie weitergehen soll.

von Lukas Podding
Kaum jemand ist in der Windsurfwelt für so viel Stoke und positive Energie bekannt wie Sarah-Quita Offringa - und kaum jemand hat so viele Weltmeistertitel wie sie. Die 17-fache Weltmeisterin stand uns per Mail Rede und Antwort, wie sie mit der Quarantäne auf Aruba umgeht und wie es nach der Corona-Pandemie für sie weitergehen soll. Dabei offenbart sie einmal mehr, warum sie eine große Bereicherung fürs Windsurfen ist und den Sport wirklich liebt. Aber lest selbst: SQO im WINDSURFERS-Interview.

Hallo Sarah-Quita! Das Wichtigste vorweg: bist du gesund? Die Welt steht ja gerade durch das Coronavirus ziemlich Kopf.
Hi! Ja, danke, momentan geht's mir gut und ich bin kerngesund! Aruba, wo ich gerade bin, hat jetzt seit zwei Wochen mit dem Virus zu kämpfen, seitdem der erste Fall hier aufgetreten sind.

Was hältst du von den ganzen Absagen und Verschiebungen der Weltcups, macht dich das traurig?
Ehrlich gesagt keine Ahnung, wie es am Ende ausgeht. Erstmal ist es wichtig, die Ausbreitung des Virus zu stoppen, es gibt keine andere Möglichkeit. Die Events mussten abgesagt werden, klar. Sogar Olympia wurde ja mittlerweile abgesagt! Am Ende ist die Gesundheit jedes Einzelnen immer das Wichtigste. Ohne Gesundheit können wir gar nichts tun und Sport wird es auch nach dem Virus noch geben. Jetzt ist es also das Beste, zusammenzustehen und für andere zu sorgen. Danach ist dann wieder Zeit, das zu tun, was wir am meisten lieben.
Sarah-Quita Offringa: Wahre Liebe für den Sport
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Wie siehst du die Situation auf Aruba, ohne reisen zu können?
Natürlich kann ich hier nicht weg fürs Erste. Der Flughafen ist geschlossen, es gibt keine Flüge von oder nach Aruba mehr. Und niemand weiß, für wie lange das jetzt gelten wird. Für mich ist das ehrlich gesagt gar nicht so tragisch, ich muss ja jetzt sowieso zu keinen Events mehr reisen. Deshalb ist Aruba definitiv nicht der schlechteste Ort für mich. Die Sonne scheint und ich kann bis jetzt noch manchmal an den Strand gehen.

Was glaubst du, wird es nach diesem Stillstand wieder ein „normales“ Leben geben? Werden wir wieder surfen können wie eh und je, ohne uns Sorgen zu machen? Was hörst du aus der Windsurf-Industrie und von anderen FahrerInnen?
Ich denke, diese ganze Situation ist ziemlich schlecht für die Windsurf-Industrie, genau wie für die gesamte Wirtschaft, es trifft jeden irgendwie. Aber sobald das Leben wieder anfängt, bin ich mir sicher, dass wir wieder ein ganz normales Leben führen können. Klar, wir alle müssen irgendwie versuchen, unsere finanziellen Ausfälle auszugleichen. Aber ich denke, wir werden viel aus dieser Krise lernen können. Ich zum Beispiel habe gerade die Zeit, um festzustellen, wie gut es mir eigentlich geht.

Auch wenn es nur der kurze Ausflug mit Freunden ist oder einfach mal einen Kaffee trinken zu gehen, das alles wird so schön sein nach der Krise! Solche Dinge sollten für uns wichtiger werden, um zu realisieren, wie gut es uns eigentlich geht.
Sarah-Quita Offringa: Wahre Liebe für den Sport
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Lass uns übers Windsurfen reden: weißt du eigentlich selbst noch, wie viele WM-Titel du eigentlich hast und kannst du dich an alle davon erinnern?
Ja! Gerade sind es 17 Titel, 12 im Freestyle, vier im Slalom und einer in der Welle. Und absolut, ich erinnere mich immer wieder an die Jahre, in denen ich Weltmeisterin geworden bin und kann mich an alle diese Momente ziemlich gut erinnern!

Ein wirklich besonderer Titel war der Wave-Titel 2019, für den du wirklich jahrelang gearbeitet hast. Wie hat es sich angefühlt, endlich so ein großes Ziel zu erreichen und die Moreno-Schwestern zu schlagen?
Es war fantastisch! Vor Allem, weil das Jahr alles andere als gut für mich anfing: in Pozo hat Justyna (Sniady, Anm. d. Red.) mich geschlagen, danach auf Teneriffa schon wieder… Aber dann zurückzukommen und auf Sylt und Maui zu gewinnen, war einfach unglaublich! Es fühlt sich für mich einfach sehr befriedigend an, ein so lange angepeiltes Ziel zu erreichen. Und dabei habe ich noch eine unglaubliche Motivation, in großen Wellen besser zu werden, im Springen habe ich auch noch gefühlt so viel Verbesserungsbedarf!

Ich sehe diesen Titel nicht als eine Art Ende des Weges. Das ist ja das Tolle am Windsurfen, dass es immer etwas Neues zu lernen gibt oder du etwas verbessern kannst.

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