Eine besondere Regatta-Erfahrung: Alpines Tandem-Surfen in den Schweizer Bergen

Eine besondere Regatta-ErfahrungAlpines Tandem-Surfen in den Schweizer Bergen

Der Engadin-Surfmarathon ist seit Jahren weltweit bekannt. Vor allem Formula und Slalom-Racer erfreuen sich auf dem Silvaplaner See bei St. Moritz an der Traditionsveranstaltung. Dass jedoch am See nebenan jedes Jahr eine nicht weniger interessante Regatta stattfindet, wissen nur eine wenige Surfer, die diese Veranstaltung fernab von Massenrummel und Medien in vollen Zügen genießen.

von Fabian Grundmann
Sicherlich erinnern sich viele Surfer an spontane und witzige Aktionen, die sie mal erlebt haben. Zum Beispiel eine Bulli-Expedition zu einem unbekannten Spot, an dem dann hervorragende Bedingungen herrschten. Lange Autofahrten über Nacht, um früh morgens am Strand anzukommen und als erster die Wellen zu bearbeiten, hat auch der ein oder andere schon hinter sich. Genau solch eine Aktion stand auf dem Plan. Es sollte übers Wochenende in die Schweiz gehen. Am Silvaplaner See findet jedes Jahr der Engadiner Tandem-Marathon statt. Tandem? Ja, Tandem!

Viele Windsurfer standen wahrscheinlich noch nie auf einem Tandem-Surfboard. Und wenn doch, dann auf einem Funboard, zum Beispiel einem Starboard Gemini.
Eine besondere Regatta-Erfahrung: Alpines Tandem-Surfen in den Schweizer Bergen
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Dass man mit diesen Shapes keine richtige Regatta bestreiten kann, ist klar. Regatta Boards müssen her. Überraschenderweise gibt es in Deutschland eine solide Tandem-Szene und auch Hersteller, die spezielle Regattaboards für zwei Riggs anbieten. Schwerpunkt der Szene in Deutschland ist NRW. Hier wird eine Jahresrangliste geführt und bei ca. fünf Regatten pro Jahr ein NRW-Meisterteam gekürt. Aber auch in Süddeutschland gibt es einige Teams, die sich u.a. beim Chiemsee Insel-Marathon messen.

Wenn man dann vor so einem Board steht, kommen schnell Zweifel auf, ob das überhaupt funktionieren kann. Mit etwa sechs Metern Länge und, je nach Modell, 30-70 kg Gewicht wirken die Zweimaster eher wie Frachtschiffe und nicht wie Windsurfboards. Bestückt werden die Boards mit Slalom- oder Racesegeln. Die maximale Segelgröße pro Rigg darf laut den Regeln der International Tandemwindsurfer Class Association (ITCA) satte 10m² betragen. Nunja, mit fast 20m² könnte so ein Flugzeugträger ja vielleicht doch fahren, obwohl die fast 170cm langen Schwerter an den, für ein Wendemanöver erforderlichen, Dreheigenschaften zweifeln lassen.
Eine besondere Regatta-Erfahrung: Alpines Tandem-Surfen in den Schweizer Bergen
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Generell sind auch die neuen Tandems vom Shape her Verdränger-Boards aus früheren Jahrhunderten nachempfunden. Dies soll schon bei wenig Wind hohe Amwindkurse ermöglichen. Die neuesten Boards, die von der Marke Lechner produziert werden, sind komplett aus Carbon gefertigt und innen hohl. Mit 30 kg sind diese Boards bei einer Länge von 580cm Leichtgewichte. Ältere Shapes, zum Beispiel die 40 Jahre alten Windglider Tandems, sind bei leichtem bis mittlerem Wind definitiv noch immer konkurrenzfähig.

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