Flatwater-City: Spotguide Brisbane

Spotguide BrisbaneFlatwater-City

Für die meisten Reisenden ist Brisbane nur eine Durchfahrstation an der Ostküste Australiens. Wer jedoch länger als nur eine Nacht bleibt und Windsurfmaterial im Gepäck hat, kann endlose Flachwasserpisten genießen und dabei mit Delfinen, Rochen und Schildkröten um die Wette surfen.

von Fabian Grundmann
Für uns war Brisbane der Startpunkt für einen Roadtrip um die südliche Küste von Downunder. Wirklich viel Wind erwarteten wir nicht. Doch bereits bei der Raceboard Weltmeisterschaft, die noch vor dem Start des Trips auf dem Plan stand, wurden wir doch eines besseren belehrt: Täglich wehte Gleitwind mit mindesten 15 Knoten, ein Tag mit über 30 Knoten erlebten wir ebenso während der WM. Direkt nach der Regatta sollte sich jedoch eine viermonatige Reise mit dem Ziel Westaustralien anschließen. Der stolz erworbene Van machte jedoch bereits nach 20 km schlapp und verbrachte die kommenden zwei Wochen in der Werkstatt. Um Geld zu sparen, zogen wir vom Hostel in den Garten einer älteren Hippie-Dame. Wir nächtigten im Zelt, das leider bei Regen seinen Sinn verfehlte. Täglich bemerkten wir, dass der Wind ziemlich stark war. Unsere neuen australischen Freunde sammelten uns immer auf dem Weg zum Spot ein.
Flatwater-City: Spotguide Brisbane
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An den vielen unterschiedlichen Stränden fanden wir tolle Flachwasser- und Bump'n Jump-Bedingungen für das 4,8er und kleinere Segel. In den insgesamt 24 Tagen, die wir in Brisbane waren, erreichte der Wind 22 Tage mit mindesten 15 Knoten, davon 5 Tage mit über 25 Knoten. Dass hier noch kein Slalomprofi sein Lager aufgeschlagen hat und es keine Windsurfstation gibt, ist fast schon unverständlich. Überraschend, unterschätzt und wirklich ziemlich geil zum Windsurfen - Brisbane!

Stadt und Umgebung

Brisbane liegt an der Ostküste Australiens im „Sunshine State“ Queensland. In der Innenstadt findet man zahlreiche Shoppingmöglichkeiten, einen Botanischen Garten und kostenlose riesige Swimmingpools mit Blick auf die Wolkenkratzer. Eine Fahrt mit einer der kostenlosen Fähren lohnt sich vor allem in der Dämmerung. Für Tagesausflüge eignet sich die Goldcoast, die Sunshinecoast, Mangrovenwälder, so wie eine Vielzahl von Koala- und Delfinauffangstationen.

Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln erreicht man sehr gut, wenn auch langsam, Stradbroke Island. „Straddies“ lohnt sich für einen Tagestrip zum Wandern, Baden und Wellenreiten. Lange Strände und viel Natur lassen Urlaubsstimmung abseits des Großstadt-Wirrwarrs aufkommen. Für die öffentlichen Verkehrsmittel lohnt sich der Erwerb einer „Go-Card“, womit die Fahrten etwa 30% billiger werden.

Windsurfen in Brisbane

Die meisten einheimischen Windsurfer haben sich materialtechnisch auf die Seabreeze eingestellt. Slalomsegel um sieben Quadratmeter oder Wavesegel um 4,7 qm2 sieht man am häufigsten auf dem Wasser. Die Seabreeze wird thermisch verstärkt und entfaltet die volle Stärke meist zwischen 15 und 18 Uhr. Nicht selten erreicht der Wind schon vormittags Gleitstärke. Zur Windvorhersage bei Windguru kann man etwa 5-10 Knoten thermische Verstärkung addieren.
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Die meisten Spots rund um Brisbane liegen vor Swell geschützt hinter den Inseln Straddies und Moreton. Dennoch fällt die Tide stärker aus, als man erwarten würde. Daher ist bei allen Spots zunächst Vorsicht geboten, da sich die Sandbänke bei Stürmen auch schnell mal verschieben. Am einfachsten ist es die Lokals anzusprechen und sich die wichtigsten Informationen einzuholen. Tendenziell sind die Australier sehr freundlich und hilfsbereit.

Der australische Frühling beginnt im Oktober. Bereits im November kann die Lufttemperatur regelmäßig auf über 30°C steigen. Die Wassertemperatur an den Flachwasserspots steigt dann bereits schon auf über 20°C an, wodurch kein dicker Neoprenanzug benötigt wird. Gesurft wird im Lycrashirt und Boardshorts, dünne Surfschuhe schützen auch hier vor Schnittverletzungen und sind empfehlenswert. Trotz der Hitze ist es sinnvoll sich vor der oft unterschätzten australischen Sonne und Quallen zu schützen. Im Regelfall sind die Quallen in der Region ungefährlich.

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