Kleinere Segel für die olympische IQ Foil Class

Kleinere Segel für die olympische IQ Foil Class

Im Rahmen eines „Extraordinary General Meetings“ hat die olympische IQ Foil Class die Einführung neuer Segelgrössen und Materialkomponenten beschlossen.

von Matthias Regber / Sven Block
Die Segelgröße für die Senioren bei den Herren wird von 9,0 qm auf 8,0 qm reduziert. Für die Damen in der Seniorenklasse und bei Youth U19 Girls soll statt des bisher verwendeten 8,0 qm Segels ein neu zu entwickelndes 7,3 qm Segel zum Einsatz kommen. Für die Youth U19 Herren bleibt es beim bestehenden 8,0 qm Segel. Im Junior U17-Bereich soll zukünftig statt des Alu Foilmastes der Carbon Foilmast zum Einsatz kommen, der bisher im Senior- und Youth U19-Bereich genutzt wurde.

Hintergrund der Entscheidung ist, dass die IQ Foil Klasse damit erkennbaren negativen Entwicklungen begegnen möchte. Es hat sich gezeigt, dass für die bestehenden Segelgrössen relativ hohe Fahrergewichte notwendig sind, um konkurrenzfähig zu sein. Hierdurch wurden zum einen negative gesundheitliche Effekte für die einzelnen Athletinnen und Athleten befürchtet. Aber auch für die IQ Foil Klasse selbst stellt dies weltweit ein Problem dar. So war bereits eine abnehmende Attraktivität der Klasse in den Bereichen Senior Women und Youth U19 Girls erkennbar. Insbesondere positive Entwicklungen der IQ Foil Klassen in Regionen der Welt mit durchschnittlich einer etwas kleineren und leichteren Bevölkerung, wurden dadurch gehemmt.

Durch die Entscheidung wird bei den Athletinnen und Athleten ein hoher neuer Investitionsbedarf entstehen. Bestehendes Equipment wird zumindest teilweise nicht mehr wie bisher verwendet werden können. Um die Kostenexplosion zu dämpfen, sollen die bestehende 490er Masten und ggf. mit Modifikationen für eine Übergangsphase auch der 530er Masten sowie der bestehende Carbon- bzw. Alu-Gabeln weiterverwendet werden und das neu zu entwickelnde 7,3er Segel auf die bestehenden Komponenten zugeschnitten werden. Die Einführung des Carbon Foilmastes im Junior U17-Bereich dürfte die Einstiegskosten in die IQ Foil Junior Class allerdings noch einmal erheblich steigern.

Es wird erwartet, dass sich durch die Entscheidung das ideale Fahrergewicht in der IQ Foil Klasse nach unten entwickeln wird. Statt wie aktuell über 95 kg bei den Herren den Seniorenklasse, könnte sich das ideale Fahrergewicht in Richtung 85 kg entwickeln. Auch bei den Damen dürfte sich der Druck reduzieren, sich ein entsprechend konkurrenzfähiges hohes Kampfgewicht zuzulegen.

Inwieweit die Entscheidung auch Auswirkungen auf das untere Windlimit für Wettbewerbe haben wird, bleibt abzuwarten. Die IQ Foil Class hofft, dass sich an der Leichtwindtauglichkeit der Klasse durch die Entscheidung nichts ändern wird.

Auf die Saison 2024 und die anstehenden Olympischen Spiele in Paris bzw. Marseille hat die aktuelle Entscheidung keinen Einfluss. Aber wenn die Änderungen der Regeln der IQ Foil Class von World Sailing bereits ratifiziert wurden, kommt das neue Material erst ab der kommenden Saison zum Einsatz. Inwiefern das bestehende Equipment bei internationalen Wettkämpfen weitergenutzt werden kann, bleibt abzuwarten.

Für den California Windsurf Cup, so schreibt Matthias Regber von Choppy Water, habe die Entscheidung keinerlei Einfluss auf die Zulässigkeit des IQ Foil und IQ Foil Youth & Junior Equipment: „Sowohl mit dem aktuell bestehenden als auch mit dem zukünftigen Material kann man an allen Regatten der deutschen Topserie und auch bei allen ProAm Windsurf Cups in der Disziplin Foiling teilnehmen. Der California Windsurf Cup bleibt damit die optimale Plattform, um auf nationaler Ebene mit dem olympischen oder vorolympischen Equipment Regatten zu fahren.“

Quelle: www.windsurfcup.de/post/kleinere-segel-f%C3%BCr-olympische-iqfoil-class.

Foto: California Windsurf Cup/Choppy Water