Maria Behrens im Interview: „Es geht nichts über das Windsurfen in der Welle“

Maria Behrens im Interview„Es geht nichts über das Windsurfen in der Welle“

von Willem Trahn
Bist du dann also in einer richtigen Windsurffamilie aufgewachsen?
Familie, ja total, mein Opa war damals einer der ersten Windsurfer bei seinem Campingplatz hier an der Ostsee , hat das dann an mein Vater weiter gegeben und der dann eben an meine Mutter, als sie sich kennengelernt haben. Ich wurde also sozusagen gleich nach meiner Geburt zum Wassersport gepusht. Am Anfang war ich da viel aufs Wellenreiten fokussiert, aber irgendwann ist das dann hauptsächlich zu Windsurfen gewechselt. Dann musste ich auch endlich nicht mehr im Auto warten, wenn meine Eltern z.B. in Heiligenhafen auf dem Wasser waren. Wir sind dann jedes Wochenende mit unserem Wohnmobil losgefahren, wodurch wir viel Zeit miteinander verbracht haben und auch sehr eng miteinander sind. Ich finde echt schön, wie der Sport einen zusammenschweißt.

Und abseits vom Surfen, was machst du im Moment? Erwartet dich zu Hause vielleicht ein Studium oder ist der volle Fokus im Moment auf dem Surfen?
Ich studiere seit letztem November Online Marketing an einer Fernuni. Das ist dann 100 % online, weswegen ich immer nebenbei lernen kann. Also egal wo ich bin, lerne ich dann meistens morgens und das klappt mit genügend Disziplin auch ganz gut. Wobei das zu Hause natürlich besser klappt als hier auf Maui (lacht).
Maria Behrens im Interview: „Es geht nichts über das Windsurfen in der Welle“
Maria Behrens im Interview: „Es geht nichts über das Windsurfen in der Welle“
Maria Behrens im Interview: „Es geht nichts über das Windsurfen in der Welle“
Da du gerade über dein zu Hause sprichst, wo befindet sich das denn im Moment?
Ich wohne zurzeit noch bei meinen Eltern in Lübeck. Da hab ich dann auch meinen eigenen VW Bus und kann mit dem dann immer los, wenn in der Nähe guter Wind ist. Dadurch kann ich mir halt das Geld für mehr Surfreisen sparen.

Hast du dann auch richtige Wavespots in der Nähe?
Ja, Heiligenhafen oder Weißenhaus z.B. wenn dann die Herbststürme kommen. Ansonsten geht Dänemark auch immer ganz gut von Norddeutschland aus ist der Weg ja auch nicht so weit.

Wie kriegst du das alles unter einen Hut: Surfen, Reisen, Wettbewerbe, Studium, Freunde und Familie. Gibt es da noch Zeit für dich?
Also im Moment geht das echt ganz gut, aber in der Zeit, als ich noch Abi gemacht habe, ging das echt schwer, da sind teilweise die Freunde ein bisschen kurz gekommen. Jetzt im Studium hab ich natürlich auch viel zu tun, aber wenn ich mir den Tag gut strukturiere, dann kriege ich da alles gut unter. Dabei hilft es natürlich, dass mein Studium online ist, jedoch fehlt dadurch auch der soziale Aspekt. Also bis auf alte Freunde, die ich zu Hause treffe, hab ich eigentlich fast nur mit Leuten übers Surfen zu tun.

Fehlt dir das klassische Campusleben?
Nein, gar nicht mal. Ich hab mich bewusst dafür entschieden, das aufzugeben, um mich auf mein Sport zu fokussieren. Außerdem reise ich an die krassesten Orte, da kann ich dann auch machen, was ich möchte.
Maria Behrens im Interview: „Es geht nichts über das Windsurfen in der Welle“
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Du bist ja neben dem Windsurfen auch erfolgreich im Wingfoilen, welche Sportart gefällt dir denn persönlich am meisten und warum?
Das ist gar nicht so leicht zu sagen, da ich die Sportarten für andere Bedingungen und unterschiedliche Disziplinen nutze. Also beim Wingfoilen ist das echt ganz cool, minutenlang eine Dünung von draußen abzureiten und die Freestyle-Tricks machen echt Spaß, vor allem weil man sich da im Vergleich zum Surfen echt schnell verbessern kann. Gleichzeitig geht aber nichts über das Windsurfen in der Welle, da fehlt beim Wingen ein bisschen der direkte Kontakt zur Welle. Also gehe ich meistens bei viel Wind und Welle windsurfen und dann bei etwas weniger Wind foilen.

Ich denke mal, du wirst deinen Erfolg gleich als Motivation ins Training stecken. Wie sind denn deine Pläne für den Winter. Bleibst du in Deutschland, oder verreist du zum Trainieren?
Also letztes Jahr war ich in Südafrika, das hat mir sehr gefallen. Da konnte ich echt gut trainieren, deswegen werde ich das dieses Jahr wieder machen. Ich muss dann aber zu Hause erst mal wieder im Winter ein bisschen arbeiten, damit ich das ganze auch finanzieren kann. Das ist aber bitternötig, um ein bisschen dem Winter in Deutschland zu entkommen. Da ist dann auch gefühlt halb Norddeutschland in Südafrika.

Was ist denn dabei dein Erfolgsrezept, um sich am schnellsten zu verbessern.
Ich versuche natürlich immer meine Trainingssessions zu genießen, aber teilweise probiere ich dann auch richtige Heats nachzustellen. Also dann stelle ich mir die Uhr auf 16 Minuten und probiere, so viele Punkte zu machen, wie es nur geht. Außerdem gehe ich auch noch viel ins Gym, was auch beim Wingfoilen hilft, da das Pumpfoilen auch echt auf die Beine gehen kann. Fürs Windsurfen braucht man vor allem auch viel Ausdauer, da so ein Heat viel anstrengender ist als man denkt. Da ist man dann echt fix und fertig nach der Viertelstunde.

Danke für deine Zeit und viel Erfolg weiterhin beim Aloha Classic!

Fotos: PWA/John Carter, IWT Wave Tour/Fish Bowl Diaries (@fishbowldiaries), Privat

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