Ross Williams im Interview: Der beste Overall-Windsurfer der Welt

Der beste Overall-Windsurfer der WeltRoss Williams im Interview

von Lars Niggemeyer
Warum bist Du denn so ein guter Allrounder? Hast Du dafür eine Erklärung?
Ich glaube einfach, dass das daran liegt, dass ich auf einer Insel groß geworden bin, wo es alle Bedingungen gibt. Flachwasser, Chop, Welle - wir fanden immer einen Ort wo man Spaß haben konnte. Niton und Ventor, meine Home-Wave-Spots funktionieren beide bei starkem Südwest-Wind. Aber manchmal wieder kommt der Wind auch aus der anderen Richtung, wodurch mal klasse Abreit-Bedingungen bekommt. Das waren immer die besten Sessions. Hier habe ich einen Großteil meiner Jugend verbracht. Zweites hätte ich nicht mehr Unterstützung von meiner Familie wünschen können. Meine Eltern haben immer ihre Zeit geopfert, um mich zu Strand zu fahren. Außerdem habe ich das Geschehen auf der Worldtour verfolgt und viele Jungs, besonders Björn Dunkerbeck, sind alle Disziplinen gefahren. Ich wollte wie sie sein!
Ross Williams im Interview: Der beste Overall-Windsurfer der Welt
Ross Williams im Interview: Der beste Overall-Windsurfer der Welt
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Du könntest auch einen ganzen Haufen Weltmeistertitel haben, wenn die PWA nicht den Overall-Weltmeistertitel abgeschafft hätte. Wärst du dafür, diesen wieder einzuführen?
Es ist mein absolutes Ziel PWA Weltmeister zu werden. In einer idealen Welt könnten wir alle um den Overall-Titel kämpfen. Aber die Disziplinen haben sich zu sehr spezialisiert. Der Overall-Titel würde jetzt nur von den absoluten Top-Fahrern in den einzelnen Disziplinen ablenken. Es passt nicht mehr richtig zu unserem Sport, aber ich glaube, dass das eine gute Sache ist. Es zeigt, wie weit sich unser Sport entwickelt hat!

Nachdem du den Wave-Zirkus verlassen hast, sind die einzigen Pros, die in zwei Disziplinen antreten und auch richtig was reißen Dieter van der Eyken und Taty Frans. Ist das nicht auch ein wenig schade? In den Zeiten von Dunkerbeck habe alle alles gemacht.
Ich glaube Dieter ist richtig gut in der Welle und sein Freestyle ist offensichtlich der Hammer. Aber wenn man ihn auf ein Slalom-Board stellt - ich glaube selbst Dieter würde sagen, dass er Probleme hätte die erste Runde zu überstehen. Dasselbe würde mir auf einem Freestyle-Board passieren (lacht)! Ich glaube wir sollten uns da nicht zu sehr an der Vergangenheit orientieren, unser Sport ist da inzwischen rausgewachsen.
Ross Williams im Interview: Der beste Overall-Windsurfer der Welt
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Neben deiner Zeit auf dem Wasser bist du Importeur des Materials deiner Sponsoren. Zusätzlich bist du auch noch einer der Chef-Tester von Gaastra. Das ist in der Industrie glaube ich einzigartig. Ein Zukunftsmodell für die Zeiten sinkender Preisgelder?
Ich surfe schon seit 1999 für Gaastra und habe schon immer versucht so nützlich wie möglich für die Firmen die mich sponsern zu sein. Am Ende des Tages müssen sie ja Erfolg haben, damit sie dich weiter dafür bezahlen, deinen Träumen zu folgen. Es war ein langer Weg und hier stehen wir jetzt. Ich glaube jeder Profi muss darauf Acht geben, was von ihm verlangt wird, und hart arbeiten, um von dieser Industrie langfristig leben zu können. Ich liebe es Profi-Windsurfer zu sein. Schon immer wollte ich in allem, was ich tue, immer der Beste sein. Das gilt auch dafür, wenn ich Segel teste, Feedback gebe, im Contest antrete, ein Photoshoot organisiere, meine Teamfahrer berate oder zu Shops und Surf-Centern gehe um Sachen zu verkaufen. Ich mache alles so gut ich nur kann und ich bin wirklich dankbar, das meine Sponsoren dass damit honorieren, dass ich meinen Träumen nachgehen kann.

Als Windsurfer, der so ziemlich alles kann - außer Freestyle vielleicht: Wenn du nur ein Board und drei Segel bis zum Ende deines Lebens fahren könntest, welche wären das?
Ein 2017 Da Curve in 86 Litern und die 2017er Manics in 5.0, 4.5 und 4.0. Jederzeit (lacht)!

Interview: Lars Niggemeyer

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