Leif Bischoff berichtet aus Lissabon: Leben und Windsurfen beim Europameister

Leif Bischoff berichtet aus LissabonWindsurfen beim Europameister

von Leif Bischoff
Auch in der Uni heißt es „einer für alle, alle für einen“, was mir nach der ein oder anderen ausgedehnten Surf Session den Hals gerettet hat. Selbst heutzutage in Zeiten der Globalisierung inklusive Starbucks und McDonald's Invasionen halten die Portugiesen an Ihren Werten fest. Es gibt tausende kleine „Pastelaria's“ in denen Jung und Alt Kaffee trinken. Filterkaffee oder gar „Coffee to go“ existieren nicht. Die Zeit für zumindest einen Espresso gibt es immer und das Zauberwort gegen Hektik heißt „Calma, Calma“. Dabei werde ich immer herzlich mit dem klassischem Kurzdialog „Tudo Bom? - Tudo Bem!“ begrüßt. Bei fairen Preisen geben die Menschen gerne ihr Geld aus, plaudern an jeder Ecke und kaufen viel in kleinen Obstläden und auf Märkten ein. Dadurch herrscht ein angenehmes Treiben auf den Straßen aber kein gestresstes Gerenne und Gerempel.
Leif Bischoff berichtet aus Lissabon: Leben und Windsurfen beim Europameister
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Vor meiner Anreise dachte ich, ich werde insbesondere im Winter vorrangig Wellenreiten gehen und mein Windsurfzeug könnte ein bisschen einstauben, das hat sich jedoch als Trugschluss herausgestellt. Toll natürlich viel auf dem Wasser zu sein, eine Tortur ist allerdings die Schlepperei in den 5. Stock vor und nach jeder Session. Mein Haus hat so wie die meisten Häuser in Lissabon keinen Keller.

Die lange Atlantikküste Portugals macht gerade bei Lissabon den einen oder anderen Schlenker, wodurch es viele Spots für unterschiedliche Windrichtungen gibt. Im Sommer lässt die häufig sehr starke Nortada aus NW kein Blatt am Baum und im Winter sorgen vor allem Tiefdruckgebiete mit süd- bis südwestlichen Winden für viel Zeit auf dem Wasser.
Leif Bischoff berichtet aus Lissabon: Leben und Windsurfen beim Europameister
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In den Wintermonaten, wenn das Wetter rauer und die Tage kürzer werden freut man sich über jeden Windsurfer, der auch probiert ein paar Atlantikberge bei häufig böigen Winden zu bändigen. Die wunderschöne Küste offenbart an diesen einsamen Wintertagen dann plötzlich sein furchteinflößendes Gesicht, bei dem jeder Felsen wie ein Reißzahn wirkt, der nur auf einen Fahrfehler wartet. Besonders beim Blick von den hohen Klippen im World Surfing Resort Ericeira unterschätzt man schnell die Wellengröße und wundert sich dann wenn man beim Dümpeln zwischen Masthohen fauchenden Walzen alle 5 Minuten in den Neo pinkelt - die Kälte als Ausrede funktioniert hier nicht, da auch im Winter das Wasser angenehme 17 °C hat.

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