Bei etwas geringeren Wellengang, aber stärkeren Winden konnte am zweiten Tag in Cauipe der Wettkampf im Surf-Freestyle bei den Herren beendet werden. Um kurz vor 4 Uhr Ortszeit stand Malo Guénolé als Sieger fest. In einem packenden Finale konnte er sich gegen Chris MacDonald durchsetzen.Chris MacDonald eröffnete den Heat mit zwei immensen Freestyle-Manövern, zu denen auch der Trick mit der höchsten Punktzahl des Heats gehörte, ein mächtiger Frontside 1080 mit 9,20 Punkten. Obwohl es Malo Guénolé diesmal nicht gelang, über 8 Punkte mit einem Trick oder Wellenritt zu erzielen, lag er am Ende bei der Addition der Wertungen vorne. In allen Wettkämpfen und Heats fehlerfrei zu bleiben, zeigte sich einmal mehr als seine Tugend und bedeuteten am Ende den Sieg gegen seinen schärfsten Konkurrenten. „Es hat super Spaß gemacht, gegen meinen guten Kumpel Malo anzutreten. Ich war die ganze Zeit so müde, aber ich habe mein Bestes gegeben. Ich bin sehr zufrieden mit meiner Verbesserung in den Wellen und hoffe, dass ich es beim nächsten Mal besser machen kann“, kommentierte Chris MacDonald das Finale. Malo Guénolé zeigte sich froh, seinen Rhythmus auch im letzten Heat des Tages noch gefunden zu haben: „Mein Finale war ziemlich stressig, ich habe zunächst Tricks verpasst, habe es dann aber geschafft, meinen Rhythmus wiederzufinden. Natürlich ist es mein Ziel, jeden Event zu gewinnen, daher bin ich überglücklich, diesen zu gewinnen.“

Auch mit dem Sieg konnte Malo Guénolé den Weltmeistertitel von Chris MacDonald nicht mehr angreifen, der mit seinen Siegen in Neuseeland auf Gran Canaria, Fuerteventura und Tarifa bereits als Toursieger feststand. In der Jahreswertung wird Malo Guénolé Vizeweltmeister. Das Podium der diesjährigen Tourwertung komplettiert Alan Fédit, der sich in Cauipe überraschend früh aus dem Wettbewerb verabschiedete und sich dem Nachwuchstalent Aleksanda Archer aus Österreich geschlagen geben musste. Ein Frontside 7 und eine früh gezeigte Combo in Kombination mit zwei niedrigen Wave-Scores reichten Aleksanda Archer aus, um sich für das Viertelfinale zu qualifizieren. In der Jahreswertung kann Alan Fédit aber auf solide Ergebnisse zurückgreifen und den neunten Platz in Cauipe als weiteres Streichergebnis verwerfen.

Auch Axel Gerard, der als Viertplatzierter der Tourwertung antrat, schaffte den Einzug ins Viertelfinale nicht. Er musste sich allerdings nicht einem Youngster geschlagen geben, sondern verlor gegen den Routinier Kauli Seadi, der mit zwei guten Wellenritten sein Scoresheet füllte.

Das Viertelfinale des Wettbewerbs hatte es dann in sich. Zu diesem Zeitpunkt können die Fahrer jeden Lauf genauso gut behandeln, als wäre es das Finale. Zunächst konnte Clément Hamon Aleksander Acherer stoppen. Eine zu hohe Crash-Bilanz bedeute auch für Balz Müller das Aus. Allerdings wäre es für ihn auch ohne die vielen Stürze schwer gewesen, Malo Guénolé demontierte in diesem Heat den Lauf des Schweizers mit satten 32,56 Punkten. Bastien Escofet beendete schließlich den Einzug ins Semifinale von Kauli Seadi. Im letzten Heat des Viertelfinales setzte sich Chris MacDonald mit 26,40 zu 24,35 Punkten gegen Francesco Cappuzzo durch.

Im Halbfinale scheiterte Clement Hamon an seinem Teamkollegen Malo Guénolé. Auch Clement Hamons Frontside 1080 reichte nicht aus, um sich für ein allererstes GWA-Finale zu qualifizieren. Malo Guénolé fühlte sich wie am Vortag sichtlich wohl auf dem Wasser und konnte sich früh mit einem Backmobe und Radiculo 7 absetzen, um sich dann auf sein Waveriding zu konzentrieren.

Im zweiten Halbfinale lieferten sich Bastien Escofet und Chris MacDonald ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Eine letzte Welle mit einem Score von 6,77 Punkten bringt Chris MacDonald endlich in Vorteil. Mit gut zwei Punkten Vorsprung zieht er ins Finale ein. Trotzdem eine starke Vorstellung von Bastien Escofet, der sich anschließend auch im kleinen Finale gegen Clement Hamon durchsetzen konnte.

Nach Abschluss der Wertung der Herren im Surf-Freestyle, sollen heute am dritten Tag die 16 gemeldeten Damen aufs Wasser gehen, um die letzte Entscheidung der diesjährigen Tour auszufahren. Auch hier steht Nia Suardíaz bereits als Weltmeisterin fest. Als einzige Frage bleibt, ob diesmal eine andere Sportlerin für Abwechslung sorgen kann und ihre Dominanz zu brechen vermag.

Copa Kitley GWA Wingfoil World Cup Brasilien Surf-Freestyle Herren

1. Malo Guénolé
2. Christopher MacDonald
3. Bastien Escofet
4. Clement Hamon

GWA Surf-Freestyle 2023 Herren

1. Christopher MacDonald
2. Malo Guénolé
3. Alan Fédit
4. Bastien Escofet

Fotos: GWA Wingfoil Tour/Svetlana Romantsova