Der vierte Tag beim GWA Wingfoil World Cup Leucate 2024 hatte es in sich. Schon früh am Morgen konnten Windstärken von über 40 Knoten gemessen werden und der Wettbewerb mit der Disziplin Surf-Freestyle gestartet werden. Die Ansage der Wettkampfleitung war dabei eindeutig. Es sollte so viele Runden wie möglich ausgefahren werden, um endlich erste Resultate in Frankreich zu erzielen.

Bezüglich der Favoriten gab es dabei eigentlich kaum Überraschungen. Mit Chris Macdonald, Malo Guénolé, Bastien Escofet, Axel Gerard, Xavier Corr und Noé Cuyala platzierten sich viele bekannte Gesichter für das Semifinale. Aber mit Tomas Acherer und Luca Vuillermet mischen sich auch zwei Fahrer unter die besten acht, die man weniger auf den Zettel hatte. Vor allem Tom Acherer zeigte eine exzellente Performance und rollte das Feld mit Höchstwertungen ganz von hinten auf. Spätestens als er sich in der fünften Runde mit 24,57 Punkten deutlich gegen Xavier Corr und Alan Fédit durchsetzen konnte, sollte ihm die Aufmerksamkeit des einen oder anderen Podiumsanwärter sicher gewesen sein. Für den Weltranglisten Dritten Alan Fédit endete damit der Wettbewerb bereits im Viertelfinale. Im letzten Viertelfinale sorgte mit Luca Vuillermet ein weiterer Underdog für eine Überraschung. Er zieht zusammen mit Chris Macdonald ins Halbfinale ein, während Lilian Juppet und Jerome Cloetens das nachsehen hatten.

Lasse Harbacek schaffte es bis in die vierte Runde, konnte sich hier aber nicht gegen Gollito Estredo und Lilian Juppet durchsetzen. Benjamin May absolvierte diese Runde ohne Probleme, wurde aber im Viertelfinale von Noé Cuyala und Malo Guénolé gestoppt. Für die Windsurf-Freestyler Sam Esteve und Nico Akgazciyan war bereits in der zweiten Runde Schluss. Deutlich besser schlug sich Gollito Estredo, der erst im Viertelfinale gegen Bastien Escofet und Axel Gerard klein bei geben musste.

Die beste Tagesleistung geht wieder einmal an Chris Macdonald. 25,64 Punkte scorte der US-Amerikaner in seinem ersten Heat in der dritten Runde zusammen. Der Toeside Backside 720 erhielt 9,0 Punkte, der massive Frontflip 8,57. Axel Gerard und Tom Acherer können sich über den zweiten und dritten Platz der höchsten Tageswertung freuen. Die beiden werden auch im ersten Halbfinale aufeinander treffen und gegen Luca Vuillermet und Noé Cuyala um den Einzug ins Finale kämpfen. Kaum weniger spannend dürfte es im zweiten Halbfinale zugehen. Der Tourführende Chris Macdonald trifft auf den Zweitplatzierten Malo Guénolé, Bastien Escofet und Xavier Corr. Für eine spannende Fortsetzung ist also mehr als gesorgt.

Bei den Damen läuft es wie erwartet auf ein Duell zwischen Nia Suardíaz und Bowien van der Linden hinaus. Während Nia Suardíaz gleich zum Auftakt knapp an der 20 Punkte Marke kratzte, schafften es nur wenige Athletinnen überhaupt an den 10 Punkten vorbeizukommen. Die Doppelweltmeisterin scheint in ihrer Hoffnung, dass jüngere Fahrerinnen nachkommen, noch nicht bestärkt, zu stark dominiert sie das Wettkampfgeschehen. Bowien van der Linden wird mit der respektablen zweithöchsten Wertung des Tages am Ball bleiben wollen und auch Sofia Marchetti und Mar De Arce konnten eine solide Performance zeigen. Sie werden im ersten Semifinale direkt gegen Bowien van der Linden antreten. Für Nia Suardíaz wird es gegen die beiden Französinnen Kylie Belloeuvre und Enoha Laurent sowie Christina König aus Deutschland gehen.

Auch für morgen sind wieder mehr als 40 Knoten angesagt und mit den Entscheidungen im Semifinale ist bereits früh zu rechnen.

Fotos: GWA Wingfoil World Tour/Samuel Cárdenas