Malte Hecht - ein bodenständiger Überflieger

Ein bodenständiger ÜberfliegerMalte Hecht

von Ingo Meyer
Und nun ist der Ostfriese an der Ostsee gelandet, wie kam es dazu?
Meine beste Freundin hat schon in Kiel studiert, während ich noch Zivildienst geleistet habe. Immer wieder hat sie gesagt, dass ich im Anschluss an die Zeit auf Norderney nach Kiel zum Studieren kommen soll, weil es hier einfach klasse und vor allem perfekt zum Surfen sei. Nach meinem Zivildienst, als ich noch als Surflehrer ebenfalls auf Norderney bei der Surfschule von Claudia und Gunter tätig war, hat Anna mich angerufen und mir gesagt, dass sie eine Wohnung für uns habe und dass sie mir den Mietvertrag zuschicke. Diesen habe ich dann, obwohl ich noch nicht mal einen festen Studienplatz hatte, einfach so unterschrieben. Somit hatte ich schon 3 Monate eine Wohnung in Kiel, in der ich nicht gewohnt habe. Aus diesem Grund hatte ich dann auch gar keine andere Möglichkeit mehr, als nach Kiel zu gehen. Ich wollte aber auch unbedingt nach Kiel. Schon im Vorfeld hatte ich Anna mehrfach auch mit Surfzeug in Kiel besucht.

Malte, du bist in Ostfriesland an der Nordsee aufgewachsen. Dein Papa hat dir früh das Windsurfen beigebracht, nach dem Abitur kam dann der Zivildienst auf Norderney und anschießend das Sport-Studium in Kiel. Das ist der Traumweg eines Windsurfers. War das Zufall oder genau geplanter Weg?
Weder noch, ich habe einfach das gemacht worauf ich Lust hatte.
Malte Hecht - ein bodenständiger Überflieger
Malte Hecht - ein bodenständiger Überflieger
Malte Hecht - ein bodenständiger Überflieger
Und nun kommt die Profikarriere?
Nein. Sicherlich nicht. Ich habe sehr wenig Contest-Erfahrung, bin nie viel oder regelmäßig an irgendwelchen Events mitgefahren. Bis jetzt habe ich nur an einem EFPT-Event (European Freestyle Pro Tour) teilgenommen. Der war letzten Herbst in England. Die Bedingungen vor Ort waren nicht gut, da schlicht und ergreifend der Wind fehlte. Man fährt da dann seine 5 Heats, ist teilweise im Dümpeln und kann nicht zeigen, was man kann. Das war ein Contest ohne Spannung und allgemein war es für mich nicht befriedigend. Du kommst dann aus England wieder, bist viele tausende Kilometer gefahren und ärgerst dich im Nachhinein noch über die Bedingungen. Irgendwie war es dann aber doch ganz schön, weil meine Freundin dabei war und wir dort noch kurz Urlaub gemacht haben. Die Teilnahme am GFB (German Freestyle Battle) hingegen macht mir sehr viel Spaß, weil man sich dort darauf verlassen kann, dass es nur an Topspots und auch nur bei guter Windvorhersage stattfindet. Um aber nochmal auf deine Frage zurückzukommen, ich werde weiterhin in Zukunft an den GFB-Events teilnehmen, habe aber nicht vor das Windsurfen professionell auszuüben.
Malte Hecht - ein bodenständiger Überflieger
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Also findest du das Konzept des GFB besser?
Das GFB ist ein Stand-by-Event, wie zum Beispiel auch der Red Bull Storm Case. Es gibt eine Stand-by Phase von circa einem Monat, in der der Event an einem Wochenende ausgetragen wird, sobald Wind ist. Das hat bis jetzt immer gut geklappt. Ich finde diese Art und Weise ein Event auszutragen wesentlich besser. Und dazu kommt noch, dass sich bei den GFB Events jeder kennt. Nicht, weil das ganze ein lokaler Wettbewerb nur unter Norddeutschen ist. Ganz im Gegenteil. Die Fahrer kommen aus ganz Deutschland, aber irgendwoher kennt man sich in der Surfszene dann ja doch. Es macht mir einfach viel mehr Spaß mit Freunden zusammen zu surfen und das ist bei dem GFB der Fall.

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