Du wirst es abstreiten, aber meines Erachtens könntest du bei Profi-Events vom Surf-Niveau her mitfahren. Glaubst du, dass man vom Windsurfen nicht leben kann?
In dieser Hinsicht muss ich sagen habe ich wenig Erfahrung. Sicherlich reicht es um eine Zeit lang, die sicherlich schön ist, um die Runden zu kommen. Jedoch ist das letzten Endes wie bei jeder anderen Profi-Sportart auch, irgendwann kann man die Sportart nicht mehr auf einem professionellen Niveau ausüben. Dann muss man halt schauen, was man macht. Viele der jungen PWA-Fahrer studieren nebenbei, ich glaube, dass das eine gute Kombination ist.

Auf der einen Seite dreht sich dein ganzes Leben ums Windsurfen, und auf der anderen Seite bist du ein echter Computer-Nerd?
(lacht) Ja, das höre ich sehr gerne. Ich finde das überhaupt nicht schlimm.

Nein, mal im Ernst. Was machst du als Informatik Student?
(lacht) Eins - Null - Null - Eins. Naja, die meisten denken bei Informatik an das Programmieren. Sicherlich ist das auch ein Bestandteil des Studiums, aber nur ein kleiner Teil. Wir beschäftigen uns eher mit Konzepten der Informatik. Wichtig ist zu verstehen, wie und auf welche Art und Weise etwas funktioniert. Zum Beispiel wie verschiedene Kommunikationssysteme, wie unter anderem das Internet und dessen Datenübertragung, funktionieren. Es ist schwierig, das was wir machen kurz und knapp in einem Satz zu beschreiben.

Du bist seit etwa einem halben Jahr im Mitarbeiter-Team von Windsurfers. Was sind deine Aufgaben, was hat du bis jetzt gemacht?
Wir haben die User-Gallery komplett umgestellt. Diese ist jetzt übersichtlicher und einfacher zu bedienen. Zudem haben wir sie auf die Hauptseite gebracht, sodass sie nun auch mehr Views bekommt. Ansonsten habe ich die URLs umgestellt, sodass die nicht mehr so lang sind. Das war aber nur ein kleineres Projekt. In Zukunft wird es aber auf jeden Fall noch ein paar größere Erneuerungen geben, die dann so im nächsten halben Jahr zu sehen sind. Es macht mir natürlich Spaß mein Wissen in einem Bereich anzuwenden, der mich interessiert. Da ist die Zusammenarbeit mit Ingo Meyer und Sven Block, die für Windsurfers verantwortlich sind, ein echter Glücksfall.

Lass mich raten: Nach dem Studium wirst du dann Sport- und Informatik- Lehrer, damit du weiterhin viel Zeit zum Surfen hast, richtig?
Ja, dass hatte ich überlegt, aber Sport und Informatik ist leider keine zulässige Fächerkombination.

Nicht zu lässig oder nicht zulässig?
(lacht) Die ist zu lässig, aber nicht zulässig. Mit dem Abschluss meines Bachelors war mein Sportstudium beendet. Ich studiere mittlerweile nur noch Informatik im Master, sodass ich dann ein Voll-Informatiker sein werde. Ehrlich gesagt, weiß ich noch gar nicht so genau, was ich später damit machen möchte.

Zurück zum Windsurfen. Wenn dich nicht die Profikarriere lockt, was motiviert dich dann am Windsurfen immer besser zu werden?
Windsurfen bedeutet für mich Spaß haben. Alleine Surfen ist auch in Ordnung, aber die Gemeinschaft beim Surfen ist etwas Schönes. Man guckt tagelang in die Forecast und sobald Wind ist fährt man gemeinsam los und geht zusammen aufs Wasser. Auf eine gewisse Weise ist jeder Tag mit Freunden auf dem Wasser ein kleiner Wettkampf, weil man sich gegenseitig pusht, um besser zu werden. Gestandene Manöver, über die man sich gestern noch gefreut hat, werden dann schnell eintönig, sodass man beginnt neue, noch kompliziertere Manöver zu stehen. So bleibt es immer spannend. Eine weitere Sache, die mich am Windsurfen begeistert ist die Natur. Es gibt wenige Sportarten, die einem das Natur-Erlebnis bieten, wie das Windsurfen. Eine Sportart bei der die Natur noch mehr zur Geltung kommt, ist das Wellenreiten, weshalb ich auch total gerne Wellenreiten gehe.