GWA World Cup Tarifa 2023: Chris MacDonald ist Weltmeister im Surf-Freestyle

Bis zum Finale bei den Herren blieb es spannend um den Titelkampf in Tarifa. Aber Chris MacDonald zeigte auch heute keinerlei Anzeichen von Schwäche. Mit den höchsten Wertungen im Semifinale und Finale holt er sich den diesjährigen Weltmeistertitel in der Disziplin Surf-Freestyle.

12.10.2023 von Sven Block

Die besten 16 Fahrer in Tarifa waren gestern bereits gefunden. Pünktlich um 12 Uhr konnte heute beim GWA World Cup in Tarifa die AP-Flagge bei wieder starken Levante-Wind gehisst werden, um das Viertelfinale bei den Herren zu starten. Neben den vielen Favoriten für den Sieg in Tarifa wie dem amtierenden Weltmeister Malo Gu�nol� oder Bastien Escofet, Jerome Cloetens, Axel Gerard und natürlich dem Tourleader Chris MacDonald, hatten sich auch ein paar Underdogs wie Aleksander Acherer aus Österreich und der Tarifa-Local River Moore für das Viertelfinale qualifiziert, während der Zweitplatzierte der Tour, Alan F�dit, bereits gestern überraschend ausschied.

Malo Gu�nol� musste gleich im ersten Heat des Viertelfinales gegen Xavier Corr, Francesco Cappuzzo, Vinnicius Martins ran. Nach mehren Crashs zu Heat-Beginn berappelte sich Malo Gu�nol� schnell, um wieder Richtung Titelverteidigung anzugreifen. Mit einem perfekten Back Mobe scorte er zum Heat-Ende eine perfekte 10. Zusammen mit Francesco Cappuzzo, der gestern einige zusätzliche Runden einlegen musste, um sich für die Top 16 zu qualifizieren, heute aber den Local Xavi Corr knapp in Schach halten konnte, zieht er ins Semifinale ein.

Luca Vuillermont und No� Cuyala sicherten sich ebenfalls ihren Platz im Halbfinale, nachdem sie Aleksander Acherer und Clement Hamon in einem sehr engen Rennen ausgeschaltet hatten. Trotzdem ein toller Einstieg für Aleksander Acherer, der hier in Tarifa sein Debüt bei der Tour hatte.

Bastien Escofet fuhr hoch konzentriert in seinem Heat und landete mit erstaunlicher Kraft und Ausführung einen Frontside 10, für den es ebenfalls eine perfekte 10er-Wertung gab. 32.37 Punkte waren eine Ansage. Auch Axel Gerard, der wie Malo Gu�nol� noch Chancen auf den Titel in diesem Jahr hat, zog ins Halbfinale ein.

Im letzten Heat des Viertelfinales zeigte Chris MacDonald eine gewohnt hohe Leistung und setzte sich an die Spitze. Der Lokalmatador Jerome Cloetens kam ebenfalls weiter, nachdem er mit seinem neuen Markenzeichen, dem Back Mobe, den benötigten Punktestand erzielen konnte.

Galt in den Viertelfinalläufen noch ein Limit von maximal acht Trickversuchen wurde jetzt auf neun erhöht und schon das erste Halbfinale erhöhte die Spannung um den Titel. Gleich im ersten Halbfinale des Tages ging es heiß her, als Bastien Esfofet All-In ging und einen Trick nach dem anderen landen konnte. Das Tüpfelchen auf dem i war sein Back Mobe into Fronside 3, der ihm wieder satte 10 Punkte einbrachte. Das erste Mal, dass diese Kombination in einem Wettbewerb gezeigt wurde. Aber Chris MacDonald ließ sich davon nicht kirre machen und landete erneut vier sehr hoch bewertete Tricks und sicherte sich ebenfalls souverän seinen Platz im Finale.

Im zweiten Halbfinale stand dann bereits viel auf dem Spiel. Malo Gu�nol� und Axel Gerard mussten ebenfalls ins Finale kommen, um beim Titelkampf noch im Ring zu bleiben. Sollten Jerome Cloetens und Luca Vuillermet sich durchsetzen, wäre bereits alles entschieden und vor allem Jerome Cloetens hatte sich bereits gestern in Bestform präsentiert. Wieder ein sehr enger Heat, bei dem Malo Gu�nol� am Ende Nervenstärke zeigte und sich mit vier guten Wertungen durchsetzte. Axel Gerard versuchte sich mit einem Frontside 10, für den er 9,8 Punkte erhielt, noch gegen Jerome Cloetens zu wehren, aber der Spanier hatte schon zu viele solide Wertungen eingesammelt und zog so mit Malo Gu�nol� in das Finale ein.

Jetzt sahen alle mit Freude dem Höhepunkt des GWA Wingfoil World Cups entgegen, als die letzten vier - Malo Gu�nol�, Chris MacDonald, Jerome Cloetens und Bastien Escofet - das letzte Mal in den Ring stiegen.

Chris MacDonald verschwendete kaum Zeit und entfesselte wieder eine Flut kolossaler Tricks. Auch als der siebte Trickversuch näher rückte, blieb die Anzeigetafel weiter hart umkämpft, wobei Chris MacDonald einen leichten Vorsprung behielt. Die Kontrahenten waren ihm aber dicht auf den Fersen und ein einziges beachtliches Ergebnis hatte gereicht, um den Heat-Ausgang noch zu drehen. In den entscheidenden Momenten zeigten sowohl Chris McDonald als auch Jerome Cloetens beeindruckende Tricks und sicherten sich weiter solide Ergebnisse bei ihren letzten Versuchen, während Bastien Escofet und Malo Gu�nol� öfter baden gingen, so dass der Ausgang bis zum Ende am seidenen Faden hing.

Am Ende sicherte sich aber Chris MacDonald wieder einmal mehr mit einem triumphalen Auftritt die wohlverdiente Krone an der Küste von Tarifa. Umgeben vom Jubel seiner Familie, Freunden und den Zuschauern kann er auch den vorletzten Tourstopp in diesem Jahr für sich entscheiden und ist damit vorzeitig Weltmeister im Surf-Freestyle. Bastien Escofet sicherte sich einen respektablen zweiten Platz, dicht gefolgt von Jerome Cloetens auf dem dritten und Malo Gu�nol� auf dem vierten Platz.

Damit ist der Wettkampf beim GWA Wingfoil World Cup Tarifa bereits nach zwei Tagen beendet. Die Abschlusszeremonie und Siegerehrung wird am Samstag stattfinden.