Tarifa enttäuschte wie zu erwarten nicht. Optimale Levante-Windbedingungen sorgten bei der GWA Tour für beste Wettkampfbedingungen. Insgesamt waren neun Damen und 28 Herren angemeldet, um bei vorletzten Event der Saison in dieser Disziplin ihr Können unter Beweis zu stellen. Gleich am ersten Tag konnte die Entscheidung bei den Damen und die ersten vier Runden bei den Herren ausgefahren werden, um die Viertelfinalisten zu ermitteln.

Entscheidung Damen

Bei den Damen sorgte die deutsche Starterin Christina König gleich im zweiten Heat für eine handfeste Überraschung. Mit 21.42 zu 20.15 Punkten kann sie sich gegen die Zweitplatzierte der Tour, Bowien van der Linden, mit einem hoch bewerteten Innovationstrick durchsetzten. Ein klasse Einstand in den Wettkampf. Zuvor hatte die Spanierin Mar De Arce bereits Orane Ceris das Leben schwer gemacht. Nur mit 0,05 Punkten kann sich die Französin am Ende absetzten. Beste Voraussetzungen also für spannende Semifinalbegegnungen, bei denen sich die verbliebenen besten acht Fahrerinnen in zwei Viererpaarungen gegenüberstanden. Während das erste Semifinale mit Bowien van der Linden aus den Niederlanden, der Italienerin Sofia Marchetti, der Französin Orane Ceris und schließlich Christina König bunt durchmischt war, standen sich im zweiten Halbfinale mit Marina Alabau, Mar De Arce, Regaliz Sollom und Nia Suardíaz gleich vier Spanierinnen gegenüber.

Trotz einer starken Leistung der Newcomerin Regaliz Sollom und guten Leistungen von Marina Alabau, Christina König und Sofia Marchetti, setzten sich wieder einmal die Favoritinnen durch. Im ersten Halbfinale schaften es Orane Ceris und Bowien van der Linden weiter, der diesmal 18.83 Punkte reichten, um weiterzukommen. Im zweiten Halbfinale ließ Nia Suardíaz nicht einen Augenblick einen Zweifel daran, dass es an ihrem Homespot irgendetwas zu verschenken gäbe. Mit einhändig ausgeführten Backflips und einer guten Trickauswahl beendet sie das Halbfinale mit beeindruckenden 30,23 Punkten und den höchsten Heat-Score des Tages bei den Damen.

Auch im Finale behielt sie die gleichen Energie und Entschlossenheit bei, die sie zur neuen Surf-Freestyle-Weltmeisterin dieser Saison gemacht hatte. Wieder zeigt sie zum Schluss einen fehlerfreien einhändigen Backflip, der diesmal sogar eine glatte 10 erhält und fährt außerhalb der Reichweite ihrer Mitbewerberinnen. Orane Ceris endet mit ihrer besten Tagesleistung an Position zwei und mit Mar de Arce, die sich erneut gegen Bowien van der Linden durchsetzen kann, komplettiert eine zweite Spanierin das Podium.

Vorrunden Herren

Bei den Herren konnten bei im Laufe des Tages immer stärker werdenden Levante-Winden bereits die ersten vier Runden beendet werden.

Bei den Vorrunden machte insbesondere Aleksander Acherer, ein junger Fahrer aus Österreich, der seinen ersten Weltcup fährt, auf sich aufmerksam. Die besten Wertung von 27.66 Punkten in der ersten Runde beförderte in gleich in Runde 3, wo er auf Jerome Cloetens und Francesco Cappuzzo traf. Während Jerome Cloetens an seinem Homespot mit einem perfekten Back-Mobe-Trick mit 10 Punkten keinen Zweifel daran ließ, wer der Herr im Ring ist, konnte sich Aleksander Acherer auch hier erst gegen Francesco Cappuzzo durchsetzen, um schließlich in Runde vier auch noch Vinnicius Martins und Lilian Juppet mit der besten Heat-Wertung zu schlagen. Er tritt somit im zweiten Heat der Viertelfinalbegegnungen gegen die drei Franzosen Noé Cuyala, Clément Hamon und Luca Vuillermet an.

Auch die Locals River Moore, Nathan Berger und Lucas Roguet lieferten dem Publikum am Strand von Valdevaqueros mit ihren Tricks eine großartige Show ab. In der vierten Runde kann River Moore sich dann knapp gegen Nathan Berger durchsetzen und ebenfalls am Ende einen Viertelfinalplatz ergattern.

Für den Mitfavoriten Alan Fédit endete der Wettkampf enttäuschend in der vierten Runde. Er musste sich Riccardo Zorzi und Arthur Thébault geschlagen geben. Auch Cash Berzolla zog gegen einen wiedererstarkten Francesco Cappuzzo und gegen Clément Hamon den Kürzeren.

Auch wenn Malo Guénolé und Jerome Cloetens in ihren Heats eine souveräne Leistung zeigten und hohe Punktzahlen scoren konnten, stahl am Ende Chris MacDonald allen die Show. Erst im letzten Heat der dritten Runde ging es für den gesetzten US-Amerikaner das erste Mal aufs Wasser. Malo Guénolé hatte in seinem Heat 31.88 Punkte, Jerome Cloetens sage und schreibe 33.36 Punkte bei den Juroren eingesammelt. Bei Chris MacDonald sind es am Ende 39.20 von möglichen 40 Punkten. Mit einer ganzen Flut von Highscore-Tricks wie einer mit 10 Punkten bewerteten Backflip into Frontflip 7 Kombination fährt er nicht nur seine direkten Heat-Konkurrenten Vinnicius Martins und Lucas Roguet zu Asche und Boden, sondern richtet auch an seine direkten Titelkonkurrenten in der Tourwertung ein deutliches Signal.

Anstehende Viertelfinalbegegnungen Herren:
Heat 1: Xavier Corr, Francesco Cappuzzo, Vinnicius Martins und Malo Guénolé
Heat 2: Noé Cuyala, Aleksander Acherer, Clément Hamon und Luca Vuillermet
Heat 3: Bastien Escofet, Riccardo Zorzi, River Moore und Axel Gerard
Heat 4: Jerome Cloetens, Ancor Sosa, Arthur Thébault und Christopher Macdonald

Endergebnis Surf-Freestyle Damen GWA World Cup Tarifa 2023

1. Nia Suardíaz (ESP)
2. Orane Ceris (FRA)
3. Mar de Arce (ESP)
4. Bowien van der Linden (NED)

Fotos: GWA Wingfoil Tour/Samuel Cárdenas