Industrie-Insider Ben Severne im Interview : „Das Wichtigste ist Windsurfen“

„Das Wichtigste ist Windsurfen“Industrie-Insider Ben Severne im Interview

von Fabian Grundmann
Warum bietet ihr jetzt auch Boards und Anzüge an? Wann kommen die SUP-Boards dazu?
Wir wollen Equipment haben, das in unseren Bedingungen perfekt funktioniert. Da wir selbst so viel auf dem Wasser sind, liegt es nahe auch Boards zu bauen. James Hooper ist bei uns dafür verantwortlich und bringt viel Erfahrung mit. Er hat unter anderem für Starboard die NuEvos entworfen. Die Anzüge sind auch für hiesige Bedingungen ausgelegt, der Impact-Wetsuit wurde zum Beispiel für Jaegers (Jaeger Stone, Anm. d. Red.) Anforderungen gebaut. Auf SUP und Kiten haben wir keine Lust. Wir sind nur am Windsurfen interessiert.

Die Meisten eurer Teamrider fahren Starboards. Da liegt die Vermutung nahe, sie sind dazu verpflichtet.
Unsere Teamfahrer können alle Boards fahren, die sie wollen. Die Nähe zu Starboard liegt in diesem Fall daran, dass viele Vertriebe neben unseren Segeln auch Starboard im Programm haben. In vielen Fällen geht das Sponsoring eben von diesen Großhändlern aus, in Deutschland ist es zum Beispiel APM-Marketing.
Industrie-Insider Ben Severne im Interview : „Das Wichtigste ist Windsurfen“
Industrie-Insider Ben Severne im Interview : „Das Wichtigste ist Windsurfen“
Industrie-Insider Ben Severne im Interview : „Das Wichtigste ist Windsurfen“
Welches Image soll Severne Sails verkörpern?
Schwierige Frage. Einen konkreten Image-Plan haben wir nicht. Ich denke wir wollen authentisch wirken und Produkte bieten, die den Sport besser machen und die Leidenschaft daran fördern.

Wie wichtig sind Teamrider für euch?
Durch Teamrider werden vielleicht etwas mehr Segel verkauft, aber sie kosten auch eine Menge Geld. Ich schätze, dass es sich in etwa ausgleicht. Für mich ist es wichtiger zu sehen, dass Teamrider den Zuschauern zeigen können, was in dem Sport steckt. (Anm. d. Red.: In diesem Moment springt Jaeger Stone im Hintergrund einen riesigen Backloop) Ich sehe auch gerne Jaeger zu, wie er "crazy shit" mit unserem Material macht. Und das fördere ich gerne.
Industrie-Insider Ben Severne im Interview : „Das Wichtigste ist Windsurfen“
Industrie-Insider Ben Severne im Interview : „Das Wichtigste ist Windsurfen“
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Starboard bewarb zuletzt, dass mehr auf ökologischere Komponenten gesetzt wird. Was hält die Segelindustrie in der Zukunft bereit?
Leider erstmal nichts. Es gibt bisher kein Material, das den Anforderungen entspricht. Unser Ziel ist es ja, ein möglichst gutes Windsurfprodukt zu liefern. Würde ich zur Zeit ökologischere Materialien verwenden und dies bewerben, wäre das reines Marketing. Die Segel wären jedoch um einiges schlechter. Sollte es solche Materialien geben, die ein gleichgutes Produkt liefern können, würde ich es sofort verarbeiten. In naher Zukunft bin ich jedoch skeptisch, dass sich in diesem Bereich etwas entwickelt.

Im Grunde herrscht auf dem Windsurfmarkt Produkthomogenität. Ist eine Marke mit einem neuen Konzept erfolgreich, so machen es die anderen Marken nach. Wie geht ihr damit um?
Wenn ein Produkt gut funktioniert, dann lassen wir es über mehrere Produktzyklen unverändert. Der 3-Latten Trend bei den Wavesegeln interessiert uns wenig, da solche Segel für die Bedingungen in Westaustralien nicht erforderlich sind, wir würden sie schlichtweg nicht selbst benutzen. Erst wenn ein neueres oder verändertes Konzept wirklich Sinn für unser eigenes Windsurfen macht, wird es in der Produktion umgesetzt. Wenn es Bereich gibt, wo wir den Windsurfern eben solche Produkte bieten können, die wirklich Sinn machen, dann wollen wir ein gutes Produkt liefern.

Vielen Dank für das Gespräch.
Nichts zu danken!

Text: Fabian Grundmann
Fotos: Severne Sails, IFA, J. Schellenberg, Fabian Gundmann

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