Markus Rydberg - Worldcuper mit Nebenjob

Worldcuper mit NebenjobMarkus Rydberg im Porträt

von Fritz Lüders
Zusätzlich ist es gerade der Umgang mit Menschen, der Markus fasziniert. Falls der große Traum mit dem Profi-Surfen nicht klappen sollte, könnte er sich alternativ auch gut eine Karriere als Personaltrainer vorstellen. "Ich interessiere mich sehr fürs Trainieren und die Methoden. Jedoch würde ich auch als Sportmasseur oder Physiotherapeut arbeiten wollen. Aber als Personaltrainer Leute besser zu machen, das reizt mich auf alle Fälle am meisten." Das gezielte Trainieren findet sich auch bei seinem Windsurf-Training wieder und ließ ihn die letzten Jahre selbst stetig besser werden. Wenn man bedenkt, dass 2012 erst sein "richtiger" Startschuss erfolgte, ist das derzeitige Level umso bemerkenswerter. Doubles, 360s, Tweaked Pushloops und andere Spitzen-Manöver sind bereits längst in seinem Repertoire. Das Gute hierbei: Da Rydberg an seinem Homespot häufig Wind von rechts hat, kann er im Vergleich zu vielen seiner Kollegen auch an Starbord-Spots ein krasses Level an Tricks vorzeigen.
Markus Rydberg - Worldcuper mit Nebenjob
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Allerdings nützt ihm dies beim derzeitigen Tourplan gelinde gesagt wenig bis gar nichts. Abgesehen von Maui hatten die letzten Jahre alle Stopps klassischerweise Port Tack Winde - sprich von links. Grund zum Meckern sieht Markus deshalb noch lange nicht: "Ganz ehrlich? Ich finde die Stopps gut! Windsurfen ist so ein kleiner Sport, da sollte man schon über jeden Event froh sein. Es ist nun mal einfach verdammt schwer einen Contest zum Beispiel in Marokko auf die Beine zu stellen - da fehlt einfach das Geld. Aber natürlich würde ich mir eine etwas größere Abwechslung wünschen, das ist klar. Gerade weil ich bei Wind von rechts einfach deutlich besser bin." Könnte er es sich auswählen, dann würde er gerne schrägauflandigen Wind fürs 4,2er und eine amtliche Welle buchen. Sylt hätte da bei Nordwest zum Beispiel solche Bedingungen in petto, zeigt dies allerdings bekannterweise viel zu selten. Diesen Herbst, als das Wetter mehr an einen windstillen Spätsommer erinnerte, reiste der Tour-Rookie ohne auch nur einen einzigen Heat zu fahren, den langen Weg auf das nordfriesische Eiland. Im Gegensatz zu einigen anderen Teilnehmern, hat es ihm die Insel dennoch angetan: "Vielleicht würde ich hier sogar mal zum Trainieren hinkommen!" Lachend erklärt er: "Ich würde auf Sylt liebend gerne einmal diese roughen Bedingungen surfen, die ich aus den Videos kenne. Wenn es richtig windig ist und dieser riesige Shorebreak auf den Strand hämmert, ja, dann sieht es nach einer Menge Spaß aus!"
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Hardcore mag es der Mitte Zwanzigjährige auch, wenn es um das Erlernen neuer Moves geht. Protektoren? Pustekuchen! Trägt er mal ausnahmsweise eine Impactweste, muss das Muskelpaket stets etwas gebremst werden, damit er sich nicht völlig planlos in irgendwelche Sprünge wirft. "Davon werde ich immer so 'hyped-up' und denke nur noch: "Let's go! Let's go!' Leider beachte ich die Technik dann so gut wie gar nicht mehr."

Wie lernt man allerdings die ganzen neuen Weltklasse-Moves, wenn man nicht 24/7 auf dem Board rumhampeln kann? Doch zuerst ist es nebenbei ein weiteres Problem, dass er sämtliche Manöver auch für die Port Tack Seite optimieren muss. "Bei den Doubles geht es inzwischen ganz gut, aber der Tweaked Pushloop ist bei Wind von links wirklich verdammt schwer für mich - vielleicht sogar der am schwersten zu transformierende Trick überhaupt!"

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