Winterzeit ist Sturmzeit: Vernunft vor Risiko?

Winterzeit ist SturmzeitWintersurfen - Vernunft vor Risiko?

von Fabian Grundmann
Nachdem man sich nun nach dem Surfen wieder aufgewärmt hat und vielleicht sogar schon zu Hause eine warme Dusche genossen hat, ist für den Organismus die Session noch immer zu spüren. Der Stoffwechsel läuft noch einige Zeit nach dem Surfen auf erhöhtem Level. Das wird allgemein als "Nachbrenneffekt" bezeichnet. Bis zur vollkommenen Wiederherstellung der "normalen" Körperfunktionen können Stunden vergehen. Also sorgt für gutes, gesundes und nahrhaftes Essen, das euren Körper bei der Regeneration unterstützt.
Winterzeit ist Sturmzeit: Vernunft vor Risiko?
Winterzeit ist Sturmzeit: Vernunft vor Risiko?
Winterzeit ist Sturmzeit: Vernunft vor Risiko?
Die folgenden zehn Regeln hat WINDSURFERS als Leitlinie entworfen. Natürlich sind diese Regeln unverbindlich und können umfangreich erweitert werden. Für die Sicherheit auf dem Wasser ist jeder selbst verantwortlich.

1. Suche dir einen Spot, an dem du die Bedingungen zu 100% beherrschen kannst
Im Winter zum ersten Mal an einem Wellenspot surfen, nur weil die Kumpels auch da sind, ist nicht ratsam.

2. Plane genügend Zeit ein. Durch Hektik macht man Fehler
Gut vorbereitet ist halb gesurft. Für Spot-Check, Material und sich selbst sollte man ausreichend Zeit haben.

3. Gehe nicht alleine auf das Wasser
Achtet aufeinander und auch auf andere. Einmal vorbei surfen und nachfragen, ob jemand Hilfe braucht, dauert nicht lange und kann Leben retten.

4. Wärme dich umfangreich auf
Ein bisschen Joggen, Arme, Beine und Rumpf durchbewegen ist das Minimum. Auf dem Wasser ein paar Schläge surfen, ohne gleich die extremsten Sprünge rauszuhauen.

5. Checke dein Equipment ein weiteres Mal, bevor du raus gehst
Passende Segelgröße gewählt? Mast ganz zusammen gesteckt? Alle Schoten festgemacht? Reißverschluss vom Anzug zu gemacht?
Winterzeit ist Sturmzeit: Vernunft vor Risiko?
Winterzeit ist Sturmzeit: Vernunft vor Risiko?
Winterzeit ist Sturmzeit: Vernunft vor Risiko?
6. Plane deine Session und die Pausen.
Setze dir eine sinnvolle maximale Surfdauer, um nicht auf dem Wasser müde zu werden. Halte die Pausen kurz, da der Körper schnell auskühlt. Lieber eine Stunde intensiv surfen und danach Feierabend machen, als alle 10 Minuten am Bulli einen Tee zu trinken.

7. Sorge für Komfort auf dem Wasser.
Zwei Anzüge übereinander, Unterzieher, Kopfhaube, Helm, Prallschutzweste und 7mm dicke Surfschuhe sind trotz kalter Temperaturen einfach zu viel. Beim Surfen muss man sich bewegen können, um Manöver zu machen. Falls man sein Material verliert und schwimmen muss, kann zu viel Neopren wertvolle Kräfte rauben. Lieber ausgewählte, dafür gute und warme Kleidung wählen.

8. Gehe keine Risiken ein.
Am Pushloop zu arbeiten oder den Wasserstart zu üben macht im Sommer wahrscheinlich mehr Spaß. Vermeide unnötige Schwimmeinheiten, schöpfe aus deinem Manöverrepertoire und wähle Material, mit dem du auf jeden Fall gut surfen kannst.

9. Bleib aktiv.
Eine Spritztour von Heiligenhafen rüber nach Fehmarn ist im Winter nicht empfehlenswert. Fahre kurze Schläge, das hält den Körper aktiv und die Muskeln warm.

10. Nach dem Surfen sofort aufwärmen.
Raus aus dem Anzug, rein in die Ski-Klamotten. Auch wenn man direkt nach dem Surfen noch nicht friert, sollte man die nassen Neoprensachen schnell ausziehen. Der Körper braucht nun Wärme und Energie. Heißer Tee und vorbereitetes Essen wirken da Wunder. Das Material kann man auch später abbauen.

Mit Vernunft vor Risiko ist das Windsurfen im Winter durchaus machbar. Viel Spaß und Sicherheit auf dem Wasser!

Text: Fabian Grundmann
Bilder: SommerwerckPhotography, J. Schellenberg, F. Grundmann, M. Czornack, R. Droege, M. Wengler

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