Ist es denn euer Ziel, irgendwann von dem Job Leben zu können?
Bart: Da denken wir im Moment noch nicht viel drüber nach. Zurzeit ist dies nicht der Fall, aber wenn es eines Tages klappt, wäre es natürlich um so schöner. Jetzt gerade wollen wir einfach nur gute Segel bauen und gucken, was passiert. Unser Vorteil ist, dass wir nicht mit Ach und Krach Geld hiermit verdienen müssen, da wir ja noch andere Jobs haben. Das gibt uns die nötige Ruhe und Gelassenheit.

Bjørn: Und wir haben somit keinen Druck, irgendwelche Materialien oder Features zu nehmen, die wir nicht wollen. Wir haben die Zeit unsere Wünsche zu formulieren und uns gegebenenfalls nach Alternativen umzusehen. Wir können so lange am Design arbeiten, wie wir wollen und müssen nicht wie andere Marken zu irgendeinem Zeitpunkt auf Teufel komm raus alles fertig haben.

Ihr bietet den Kunden bereits jetzt zwei Jahre Garantie - obwohl es Flight Sails so lange noch gar nicht gibt. Was macht euch so sicher, dass die Segel eine solche Qualität haben?
Bart: Ich habe nach acht Monaten intensiven Testens noch rein gar nichts kaputt gemacht. Einmal ist mir sogar der Mast gebrochen und das Segel wurde von der Welle ganz schön durchgeschleudert - und trotzdem blieb alles heil. Das Material ist wirklich extrem robust.

Bjørn: Wir verwenden zwar ähnliches oder teils dasselbe Material wie andere Marken, aber verarbeiten es anders. Andere Marken nähen die Segel aus kleineren Stücken zusammen. Das macht natürlich Sinn, da man somit mehr Material aus einer Rolle herausschneiden kann, aber gleichzeitig macht es das Segel schwerer und anfälliger. Jede Marke, jeder Hersteller kann dennoch auf dieselben Materialien zugreifen. Diese Materialien haben durchweg eine gute Qualität. Wenn man sie also gut verarbeitet, kann man problemlos eine solche Garantie geben.

Mit was für Masten arbeiten die Segel am besten?
Bjørn: Das ist das Tolle bei unseren Segeln, dass sie mit Flex Top, Constant Curve oder Hard Top funktionieren. Das hängt ein bisschen logischerweise von den eigenen Präferenzen ab. Natürlich reagiert das Segel mit einem Flex Top etwas anders als mit einem Hard Top Mast. Wir selber finden eine Version zwischen Constant Curve und Hard Top am besten - das ist die ideale Kombi für unsere Segel.

Wollt ihr irgendwann auch andere Artikel außer Segel anbieten? Und wo seht ihr eure Zukunft?
Bart: Ja, als nächstes möchten wir Masten produzieren. Auch Verlängerungen sind geplant. Bisher arbeiten wir aber in gewisser Weise mit anderen Marken zusammen und geben den Kunden Empfehlungen für Masten, die diese dann auch über unsere Seite bestellen können.

Bjørn: Solange wir die Segel deutlich günstiger anbieten und dabei genauso gute oder gar bessere Qualität vorweisen, als die teuren Marken, haben wir sicherlich eine Zukunft. Wir gehen, wie gesagt, alles langsam an, lassen uns Zeit und überlegen jeden Schritt gut. Natürlich wollen wir irgendwann mehr Segel verkaufen, aber bessere Zahlen erhoffen wir uns in vielleicht fünf Jahren.

Mehr Informationen unter Flightsails.com

Interview: Fritz Lüders
Fotos: Surfmedano.com / PWA Carter