Erst vor einigen Tagen hat Jung in Marokko zusammen mit Local-Hero Boujmaa Guilloul und rund 30 Kindern ein Beach-Cleanup veranstaltet.

"Die Kids haben keine Ahnung, warum das Plastik überhaupt schlecht ist! Es ist kein Traumjob Plastik vom Strand aufzusammeln, oder eine Tätigkeit die einen irgendwie bereichert. Aber es ist aber schön zu sehen, wie plötzlich 30 Kinder innerhalb kurzer Zeit 60 Tüten mit Plastikmüll zusammensuchen - und sie danach plötzlich sehen, wie schön ihr Strand sauber aussieht. Das Cleanup wird jetzt beibehalten, und soll jede Woche stattfinden. Solche Dinge sind zwar Kleinigkeiten, aber Kleinigkeiten wie diese sind im großen Ganzen entscheidend."

Auch aktuell ist Flo wieder für ein Projekt unterwegs. Zuviel soll noch nicht verraten werden, aber es hat etwas mit Windsurfen, der Natur und eigener Kraft zutun. Auf Facebook könnt ihr euch schon einen kleinen Eindruck davon verschaffen.

Flos Projekte laufen nicht immer wie geschmiert. Öfter gibt es Rückschläge und extrem zähe Phasen. Dabei bleibt er jedoch immer optimistisch.

"Es läuft eigentlich nie alles glatt wenn man Sachen einfach probiert. (Lacht.) Zum Beispiel die Aquapower Expedition: Das hört sich von außen natürlich super nett an, aber wenn man dann tatsächlich mit sieben Leuten drei Monate lang auf einem Boot eingepfercht ist, dann fliegen auch manchmal die Fetzen. Oder Sponsoren fordern auf einmal mehr, als man erwartet. Das sind alles Prozesse, die Lösungen erfordern, und man muss sehen wie man damit klar kommt. Ich versuche immer die Fäden in der Hand zu haben und dafür zu Sorgen, dass das Projekt erfolgreich verläuft. Im Nachhinein ist es natürlich einfach zu sagen, was nicht perfekt gelaufen ist, wie man Sachen besser vermarkten hätte können, oder das ein oder andere noch besser hätte klarstellen können. Aber das ist glaube ich ein Prozess, bei dem man viel lernen kann und worauf man aufbauen kann. Ich war eigentlich mit allem, was ich bisher gemacht habe, sehr zufrieden."

Natürlich ist sich Flo auch der Ambivalenz seines Handelns bewusst. Auf der einen Seite jettet er seit Jahren als Windsurfprofi um die Welt, um die besten Spots der Welt zu surfen, auf der anderen versucht er jedoch genau diese zu retten. Dabei sind Flugzeuge unumstritten das mit Abstand umweltschädlichste Verkehrsmittel. Mit nur einem einzigen Flug in die USA werden zwei Drittel der Emissionen freigesetzt, die man sonst in einem ganzen Jahr verursacht.


"Ich kann und will nicht sagen, dass ich ein Engel bin. Ich reise und fliege deutlich mehr als die meisten anderen Menschen. Aber vielleicht habe ich durch das Windsurfen die Möglichkeit auf gewisse Sachen aufmerksam zu machen. Ich habe die Hoffnung, durch meine Projekte zumindest einigen Leuten die Augen öffnen zu können."

Fotos: Eric Aeder, Pierre Bouras, Andy Wakeford, Jerome Houyvet, John Carter
Text: Lars Niggemeyer