Tipps für den Gebrauchkauf: Der WINDSURFERS-Guide zu Second-Hand-Material

Tipps für den GebrauchkaufDer WINDSURFERS-Guide zu Second-Hand-Material

von Lars Niggemeyer
Schäden
Schäden an einem Windsurfboard können harmlos sein, oder aber einen Totalverlust bedeuten. Absolutes Ausschluss-Kriterium sind undichte Boards. Finger weg! Der Styropor-Kern wird sich vollsaugen, das Board wird erst super-schwer, dann löst sich die Hülle vom Kern und das Board bricht durch. Leider findet Wasser seinen Weg auch durch Haarrisse, wie sie bei schlampig reparierten Boards auftreten. Problem: Im Internet kann jeder behaupten, dass Board sei professionell repariert worden und zöge kein Wasser. Auf die Schliche kommt man Betrügern nur, wenn das Brett kurz vorher im Wasser war und die Reparaturstelle dadurch weich geworden ist. Wurde das Brett jedoch lange getrocknet, kann die Stelle wieder steinhart wirken. Beim nächsten Wasserkontakt saugt sie sich gerade bei Salzwasser direkt wieder voll, da sich die Salzrückstände nach der Verdunstung wieder im Wasser lösen wollen. Habt ihr das Board schon gekauft hilft dann nur eins: Reparaturstelle öffnen und neu machen. Mit reparierten Boards kann man aber auch Glück haben. Von manchen Reparaturshops wird beim obligatorischen Nose-Schaden Carbon in einer Dicke verbaut, wie man es bei fabrikneuen Boards nicht einmal findet. Wegen der Reparaturstelle könnt ihr den Preis drücken, im Endeffekt bekommt ihr aber für weniger Geld ein Board mit unzerstörbarer Panzer-Nose. Eine erstklassige Reparatur kann später viele Nerven sparen. Noch einmal zum mitschreiben: Ist das Brett an einer Stelle butterweich = Schlecht, Ist das Brett überall steinhart = Guuut.
Tipps für den Gebrauchkauf: Der WINDSURFERS-Guide zu Second-Hand-Material
Tipps für den Gebrauchkauf: Der WINDSURFERS-Guide zu Second-Hand-Material
Tipps für den Gebrauchkauf: Der WINDSURFERS-Guide zu Second-Hand-Material
Preise
Gebrauchte Boards gibt es für einem Preis von einem Kasten Bier als Gegenleistung bis zu einem Preis von 1200 €. Für ein Brett der neuesten Baureihe, welches quasi nur ausgepackt und einmal an den Strand gelegt wurde, muss man meist 1200 € berappen. Ein noch aktuelles Board, welches 10 Mal gefahren wurde, ein, zwei kleine Macken im Lack hat und nur ausgetauscht wird, weil gerade die neuen herausgekommen sind, liegt bei ca. 800 €. Für ein Alter von zwei bis drei Jahren muss man ungefähr 500 € einplanen, ab fünf Jahren zahlt man nur noch 300 €. Bei allem was älter als 5 Jahre ist, kommt es auf den Zustand an. Hier kann man teilweise fast neuwertige Boards zum Schnäppchen-Preis bekommen.
Tipps für den Gebrauchkauf: Der WINDSURFERS-Guide zu Second-Hand-Material
Tipps für den Gebrauchkauf: Der WINDSURFERS-Guide zu Second-Hand-Material
Tipps für den Gebrauchkauf: Der WINDSURFERS-Guide zu Second-Hand-Material
Segel
Der Segel-Kauf ist nicht ansatzweise so kompliziert wie die Anschaffung eines gebrauchten Boards. Solange man sich noch nicht auf eine bestimmte Disziplin spezialisiert, ist es relativ egal, ob man nun ein Freeride-, Freemove-, Freestyle- oder Wavesegel fährt. Nur von Race-Segeln und Slalom-Segeln mit Cambern sollte man als Einsteiger zunächst einmal die Finger lassen. Camber sind Profilzangen in der Masttasche, die dem Segel einen festen Bauch verpassen. Diese Segel sind deutlich schwerer zu händeln, sowohl beim Aufbau als auch auf dem Wasser. Cambersegel haben nur für Windsurfer, die ein Maximum an Performance auf der Geraden herausholen wollen, Vorteile. Das Baujahr ist auch relativ egal, hauptsache das Segel entwickelt ein „Loose Leech“. Aufgebaut steht der Segelbauch dann stabil, während das Achterliek im Segeltopp locker flattert. Das „lockere Liek“ sorgt dafür, dass das Segel in Böen atmen kann, den Überdruck nach oben raus lässt und so eine Druckpunktwanderung verhindert wird. Segel ohne Loose Leech gibt es ca. seit 2002 (außer bei super-speziellen Raceboard-Segeln für Leichtwind-Regatten) nicht mehr. Wenn ihr euch nicht sicher seid, ob das Segel ein Loose Leech entwickelt, fragt im Zweifel einfach beim Verkäufer nach. Ansonsten ist natürlich noch die Quadratmeterzahl entscheidend. Welche Größe du brauchst, entscheidet sich nach deinem Gewicht, deinem Fahrkönnen und der Windstärke in der du das Segel benutzen möchtest. Gebraucht findet man häufig auch ganze Segel-Sets desselben Modells in mehreren Größen. Damit ist man für alle Fälle gewappnet.

Specials


News


Neu auf Windsurfers